Die Caritas Luzern musste einige ihrer Kernaufgaben im Asyl- und Flüchtlingsbereich an den Kanton abgeben. Der Kanton hat diese Aufgaben selbst übernommen. Diese Situation stellt die Leitung der Caritas vor grosse Herausforderungen.
Neue Präsidentin
Die neue Präsidentin, die langjährige Politikerin und ehemalige Regierungsrätin Yvonne Schärli, schätzt die Caritas Luzern als verlässliche Partnerin und wichtige Institution der Gesellschaft. Sie freut sich auf die neue Aufgabe und sagt gegenüber Radio SRF: «Ich möchte etwas gestalten, Ideen haben. Hier bietet sich eine Chance: Es gibt bewährte Angebote, aber das Denken für neue, andere Angebote ist nicht verboten.»
Nach der Übergabe der Aufgaben im Asyl- und Flüchtlingsbereich ist die Caritas Luzern bedeutend kleiner geworden. So beschäftigte sie Ende 2015 noch 371 Personen, aktuell sind es rund 160. Die Caritas Luzern engagiert sich nach wie vor gegen Armut und fördert die soziale und berufliche Integration.
Nach vorne schauen
Der Geschäftsleiter der Caritas Luzern, Thomas Thali, sagt im Gespräch mit Radio SRF, der Verein stehe nach turbulenten Zeiten wieder gut da und man wolle nach vorne schauen. Interne Kritik, die Führung habe sich zu wenig gewehrt, um die Aufträge zu behalten und nicht an den Kanton abtreten zu müssen, wehrt Thali ab: «Man muss die gesellschaftlichen Realitäten sehen. Hinter dem Entscheid steht ja der Beschluss des Kantonsparlaments, den Auftrag neu auszuschreiben.»
Aktuelle Tätigkeitsbereiche der Caritas Luzern:
- Armut: Sozial- und Schuldenberatung, Caritas Markt, KulturLegi
- Berufliche Integration: Angebote für Arbeit und Bildung für Erwerbslose
- Migrationsbereich: Dolmetscherdienst Zentralschweiz in 50 Sprachen, Sprachangebote für Jugendliche
Mögliche neue Angebote:
- Frühförderung von Kindern von Migrantinnen verstärken
- Ausbildung von Sterbebegleitern ausbauen, auch in Zusammenarbeit mit andern Institutionen