Die SP-Nationalrätin ist die neue Präsidentin der Kreisschulpflege Stadt-Töss. Sie trat gegen den umstrittenen Amtsinhaber Felix Müller an und holte zehnmal mehr Stimmen. Für die neue Aufgabe tritt sie über kurz oder lang aus dem nationalen Parlament zurück.
SRF News: Es ist aussergewöhnlich, dass eine Nationalrätin für so ein Amt kandidiert. Was bedeutet es ihnen?
Chantal Galladé: Ich sehe es als Chance, in dem Bereich tätig sein zu dürfen, in dem ich mit der Politik angefangen habe, nämlich in der Bildung. Ich empfinde es als zutiefst sinnvoll, mithelfen zu dürfen, dass Kinder eine gute Schule besuchen können, und die Menschen, die das ermöglichen, zu unterstützen.
In diesem Schulkreis gab es grosse Probleme. Wie wollen sie die angespannte Situation beruhigen?
Indem ich den Menschen zuhöre; hinhöre, was es braucht, damit es wieder läuft. Ich werde einen partizipativen Führungsstil pflegen. Natürlich werde ich oder die Kreisschulpflege am Schluss Entscheide fällen müssen, doch ich möchte die Menschen miteinbeziehen, die davon betroffen sind.
Sie werden ihr Nationalrats-Mandat abgeben. Wie schwer fällt ihnen dieser Abschied?
Die Geschäfte, die ich betreute, das Internationale, wird mir sicher fehlen. Auch die menschlichen Beziehungen. Aber das gehört dazu. Dafür bieten sich mir ganz neue Möglichkeiten und Herausforderungen, auf die ich mich sehr freue.
Und die Zukunft? In vier Jahren wird ihre Partei Regierungsrats-Kandidaten suchen. Ist das für sie denkbar?
Ja durchaus. Ich habe jetzt die Chance, ein Exekutiv-Amt im Bildungsbereich zu übernehmen. Das ist für mich ein Traumjob und diesen will ich gut machen. Doch für mich ist in Zukunft alles offen.
Das Gespräch führte Hans-Peter Künzi