Roland Schreiber weiss, wovon er spricht. Jahrelang plagten den heute 58-Jährigen Nervenschmerzen im Gesicht, lähmten ihn und sein Leben. Chronische Schmerzen seien ein tiefgreifender Einschnitt ins Leben, sagt Roland Schreiber.
Chronische Schmerzen können zu einer Identitätskrise führen.
Um Schmerzpatienten zu helfen, hat Roland Schreiber vor rund zehn Jahren umgesattelt und wurde vom Chirurgen zum Schmerzspezialisten. Heute leitet er die Schmerzklinik am Spital Bülach und betreibt eine eigene Schmerzpraxis.
Nun soll ein Buch Ärzten und Nichtmedizinern dabei helfen, chronische Schmerzen zu lindern – und den Schmerzpatienten Mut machen. Das Buch, sagt Schreiber, soll auch dazu beitragen mit Vorurteilen aufzuräumen: Bei seinen Ärzte-Kollegen stosse er mit seinen Behandlungsmethoden nämlich immer noch häufig auf Unverständnis: Was auf dem Bild – dem MRI – nicht zu sehen sei, könne auch keine Schmerzen verursachen, sei die landläufige Meinung.
Wir haben eine bild- und beweisgläubige Gesellschaft.
Schmerzpatienten
Vollständig heilen kann Roland Schreiber die chronischen Schmerzen seiner Patienten selten. Mit einer Kombination aus Schulmedizin, alternativen Heilmethoden und mentalen Praktiken versucht er, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern, in den meisten Fällen mit Erfolg. Sein Buch soll dazu ebenfalls einen weiteren Beitrag leisten.
Schreiber, Roland. Gesichter des Schmerzes: Möglichkeiten und Grenzen der Schmerzmedizin. Zürich (Careum Verlag), 2016.