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Neuer SBB-Chef Was ist ein guter Chef, Herr Ducrot?

Als Direktor der Freiburger Verkehrsbetriebe hat Vincent Ducrot in den vergangenen knapp neun Jahren Spuren hinterlassen. Das Angebot wurde ausgebaut und modernisiert, die Zahl der Angestellten und der Fahrgäste stieg stark. Auch als CEO der SBB will er ein guter Chef sein.

Vincent Ducrot

CEO der SBB

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Vincebt Ducrot ist seit dem 1. April 2020 CEO der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Von 2011 bis 2020 war er Chef der Freiburger Verkehrsbetriebe TPF. Zuvor hatte er beim SBB-Personenverkehr eine leitende Funktion inne.

Ducrot hat Jahrgang 1962, ist ausgebildet als Elektroingenieur mit Schwerpunkt Informatik. Er ist Vater von sieben Kindern.

SRF News: Herr Ducrot, Sie galten bei den Freiburger Verkehrsbetrieben als umgänglicher Chef, waren beliebt bei den Leuten. Was zeichnet einen guten Chef aus?

Vincent Ducrot: Die Nähe zu den Mitarbeitenden. Ich habe auf sie gehört, wir haben eng zusammengearbeitet. Sehr wichtig ist auch, wertschätzend zu sein.

Die Mitarbeitenden brauchen Wertschätzung.

Die Mitarbeitenden sind an der Front, sie sind es, die die Musik machen. Ich kann steuern, aber sie machen die Musik.

Sie gelten als Macher, haben viele zusätzliche Passagiere auf die Züge und Busse der TPF gebracht. Warum war es Ihnen wichtig, das Angebot auszubauen?

Wir hatten einen gewissen Rückstand im Kanton Freiburg, den haben wir jetzt aufgeholt. Unter anderem haben wir auch die Bahnhöfe und das Schienennetz erneuert. Wir haben einiges erreicht, darauf bin ich stolz.

Sie haben neue Technologien eingeführt, so war TPF eines der ersten Unternehmen mit einer neuen Art von Ticket-App, auch selbstfahrende Busse haben Sie initiiert – spürt man da Ihre Herkunft als Informatiker?

Ja, ich bin ein Fan von Innovation, solange sie Kundennutzen bringt. Ich werde in diese Richtung weitergehen bei der SBB. Es scheint mir wichtig, dass wir den Zugang zum öffentlichen Verkehr vereinfachen.

Sicherheit, Qualität und Pünktlichkeit – diese drei Punkte seien wichtig im öffentlichen Verkehr, haben Sie einmal gesagt. Die Leute sind allerdings anspruchsvoll, ein paar Minuten Verspätung werden kaum geduldet. Kann man es den Leuten überhaupt recht machen?

Ich glaube, das liegt in der Natur des Menschen: Wenn man etwas Gutes hat, will man etwas Besseres. Pünktlich und mit guter Qualität unterwegs zu sein ist eine Daueraufgabe eines Verkehrsunternehmens. Zufriedene Kundinnen und Kunden sind sehr wichtig.

Sie hatten die TPF – «etwas Gutes» für Sie – wollten Sie «etwas Besseres» und wechseln darum zur SBB?

Ich war sehr zufrieden bei den TPF, hatte davor aber schon lange bei der SBB gearbeitet. Der Wechsel an die SBB-Spitze ist ein nächster Schritt in meiner Karriere. Freiburg war eine sehr spannende Zeit, nun freue ich mich auf die nächste Herausforderung. Ich liebe Herausforderungen.

Das Gespräch führte Patrick Mülhauser.

Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 12:03/17:30 Uhr ; 

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