Bei den Mitarbeitenden der St. Galler Verwaltung brodelt es. Der Anlass: das neue Lohnsystem «Nelo». Das neue System sei intransparent und nicht nachvollziehbar, kritisieren die St. Galler Personalverbände. Ab Januar 2019 tritt «Nelo» in Kraft. Es soll die Leistung der Angestellten mehr in den Vordergrund rücken.
Selbst die Polizei ist verunsichert
«Viele unserer Mitarbeiter sind verunsichert», sagt Michael Schöbi, Präsident des Personalverbandes St. Galler Kantonspolizei. Einerseits sei unklar, welche Aufstiegsmöglichkeiten das Personal beim Lohn habe. Andererseits gebe es kein offenes und faires Instrument für die Beurteilung der Leistung der Mitarbeiter.
Es ist einfach unklar, welche Aufstiegsmöglichkeiten das Personal beim Lohn hat.
Die Leistung der Mitarbeiter ist neu die Grundlage für den Lohn. «Solange nicht klar ist, nach welchen Kriterien die Leistung beurteilt wird, ist das Personal verunsichert», sagt Schöbi. Auch der VPOD übt Kritik. «Besonders störend ist, dass es keine Einsprachemöglichkeit gegen die Einstufungen gibt», sagt Maria Huber vom Ostschweizer VPOD. Der VPOD zieht deshalb in Erwägung, eine Klage einzureichen.
Es gibt Anpassungsbedarf. Das ist aber kein Grund, das neue Lohnsystem nicht einzuführen.
Der zuständige St. Galler Regierungsrat Benedikt Würth wehrt sich. Das Beurteilungssystem für die Leistung der Mitarbeitenden funktioniere. «Allerdings gibt es Anpassungsbedarf mit der Einführung von Nelo. Das ist aber kein Grund, das neue Lohnsystem nicht einzuführen.»