Eine erste Hürde hat das neue Fussballstadion geschafft: Wenn auch nur ganz knapp. Mit Stichentscheid des Präsidenten sagt die vorberatende Kommission im Zürcher Stadtparlament Ja zum neuen Stadionprojekt der Investorinnen HRS Investment AG und Credit Suisse.
- Ja sagen FDP, SVP und GLP. Die SP sagt Nein, die Grünen und die AL enthalten sich der Stimme.
- Den Rückweisungsantrag der SP lehnt die Kommission ab. Dieser verlangt anstelle der beiden Wohntürme eine genossenschaftliche Siedlung.
- Die Debatte im Gemeinderat findet voraussichtlich am 11. Juli statt. Bei einem Ja hat danach das Stimmvolk das letzte Wort.
Ob das Parlament Ja sagt, ist jedoch noch offen. Nötig sind 63 Stimmen, die Bürgerlichen verfügen zusammen mit den Mitteparteien aber nur über 56 Stimmen. Links-grün könnte das Stadionprojekt also bachab schicken.
Der taktische Trick der SP
Die SP hat schon angekündigt, dass sie im Parlament Nein sagen wird.
Weil zur Stadionfrage aber das Volk das letzte Wort haben soll, werden ein paar SP-Gemeinderäte und Gemeinderätinnen bei der Abstimmung im Parlament den Ja-Knopf drücken. So sollen die nötigen 63 Stimmen doch zustande kommen. «Aus demokratischen Gründen ist es nötig, dass das Volk über das Projekt abstimmen kann», begründet SP-Gemeinderätin Gabriela Rothenfluh das Vorgehen.
Und was sagt die Stimmbevölkerung?
«Grossprojekte haben es in Zürich meistens schwer», orakelt FDP-Gemeinderat Urs Egger, grosser Fussballfan, und als Kommissionspräsident für den Stichentescheid in der Kommission verantwortlich. Mit einer guten Kampagne könne man die Vorteile des Fussballstadions mit den geplanten Wohntürmen sicher aufzeigen, glaubt er. Und hofft, dass die Kampagne beim Volk auch richtig ankommt.