Der Bericht: Das Aargauer Verkehrsdepartement hat das «Mehrjahresprogramm ÖV 2020» veröffentlicht. Darin wird aufgezeigt, wie sich der öffentliche Verkehr im Aargau in den nächsten fünf bis zehn Jahren entwickeln soll. Es gibt ausserdem grobe Leitlinien für die Zeit nach 2030 vor.
Keine grossen Änderungen: Der Bericht zeigt, dass in den nächsten fünf Jahren zwei Verbesserungen auf die ÖV-Nutzer zukommen:
- Auf Dezember 2020 wird ein Halbstundentakt auf der Linie Zofingen-Olten-Aarau-Brugg-Turgi eingeführt.
- Bis ins Jahr 2025 wird auch auf der S-Bahn-Linie Aarau-Lenzburg-Killwangen-Spreitenbach-Zürich HB ganztägig der Halbstundentakt eingeführt.
Dazu kommen kleinere Anpassungen und diverse Umbauten von Bahnhöfen, beispielsweise in Wohlen oder Frick. Grösster Brocken bei den Bahnhöfen ist aber sicher der geplante Umbau des Bahnhofs Lenzburg.
Längerfristige Perspektive: Im Bericht wird auch skizziert, wie sich der öffentliche Verkehr über das Jahr 2030 entwickeln soll. Dabei spielt das Programm STEP 2035 des Bundes eine grosse Rolle. Dieses fokussiert vor allem auf Schnellzugverbindungen. Im Aargau sind unter anderem geplant:
- Viertelstundentakt Zürich HB-Baden-Brugg
- Viertelstundentakt Zürich-Lenzburg-Aarau
- Viertelstundentakt Baden-Brugg-Aarau
- Viertelstundentakt S-Bahn Wohlen-Lenzburg
Allerdings haben diese Änderungen grossen Einfluss auf den Fahrplan, der total neu geplant werden muss. Weil viel mehr Züge auf den Hauptverkehrsstrecken unterwegs sein sollen, bleibt beispielsweise kein Platz für eine direkte S-Bahn von Muri nach Zürich.
Auch die stündliche Direktverbindung Baden-Bern würde gemäss ersten Plänen wegfallen. Hier sei man im Gespräch mit dem Bund, versichert Reto Kobi, Projektleiter beim Aargauer Verkehrsdepartement.
Buslinien bleiben: Bei früheren Spardebatten stand auch das Busangebot im Fokus. Vor allem in ländlicheren Regionen ist das Angebot teuer und wird nur wenig genutzt. Sparmassnahmen seien hier aber vorerst keine geplant, sagt Reto Kobi. Ein Basisangebot bleibe überall erhalten.