Seit Sommer 2019 ist die Bahnlinie am östlichen Ufer des Zugersees gesperrt, weil die SBB die Bahnstrecke bei Walchwil doppelspurig ausbaut. Die Folge: Zahlreiche Umleitungen für Züge und Busse in den Kantonen Zug und Schwyz, Umwege und längere Reisezeiten auf der Nord-Süd-Achse.
Doch damit wird bald Schluss sein, wie aus den Fahrplanentwürfen für öffentlichen Verkehr hervorgeht, die das Bundesamt für Verkehr am Mittwoch in die Vernehmlassung schickt. Auf den Fahrplanwechsel im Dezember hin sollen die Arbeiten am Zugersee abgeschlossen sein, genau wie auch der Umbau des Bahnhofs Arth-Goldau, inklusive neuem Bushof.
Arth-Goldau gewinnt Bedeutung als Drehscheibe
Das bedeutet in erster Linie, dass der Nord-Südverkehr wieder über Walchwil läuft und der Umweg über Rotkreuz entfällt. Davon profitiert der Kanton Schwyz: Zwischen Arth-Goldau und Zürich wird wochentags der durchgängige Halbstundentakt eingeführt.
Das Baudepartements des Kantons Schwyz schreibt in einer ersten Stellungnahme auf den Fahrplanentwurf: «Arth-Goldau wird für den öffentlichen Verkehr zur Drehscheibe für die ganze Region Innerschwyz im Austausch mit der übrigen Schweiz.»
Zudem tritt im Kanton Schwyz mit dem Fahrplanwechsel ein neues Buskonzept in Kraft, das die lokale und regionale Vernetzung verbessern und die Ortschaften des Schwyzer Talkessels an die Nord-Süd-Achse anschliessen soll. Auch in der Region Küssnacht am Rigi werden die ÖV-Verbindungen verbessert: Luzern ist neu halbstündlich erreichbar, nach Rotkreuz fahren die Busse nun alle 15 Minuten.
Baar-Walchwil: Verbindung im Halbstundentakt
Auch der Kanton Zug profitiert davon, dass die ausgebaute Strecke bei Walchwil Ende Jahr in Betrieb geht: So wird ab Fahrplanwechsel die S2 von Baar stündlich nach Erstfeld verkehren, zudem wird ebenfalls stündlich ein Zug von Baar bis Walchwil fahren – was auf der Strecke Baar-Walchwil einen Halbstundentakt ergibt. «Damit verkürzen sich die Fahrzeiten für viele Pendlerinnen und Pendler», schreibt dazu die Baudirektion des Kantons Zug.
Der Fahrplanentwurf des Bundesamts für Verkehr liegt ab übermorgen Mittwoch unter www.fahrplanentwurf.ch auf. Interessierte können bis am 28. Juni Änderungsgesuche eingeben.