- Die Kantone Aargau und Solothurn wollen weiterhin mit dem Frauenhaus Aargau Solothurn zusammenarbeiten.
- Die ursprünglich bis Ende August befristete Leistungsvereinbarung wurde jetzt bis Ende Jahr verlängert.
- Bis Ende 2019 unterstützen die Kantone das Frauenhaus also noch. Und dann? Es laufen Verhandlungen. Es geht um Geld.
Wenn ein Mann seine Frau schlägt, dann kann sie sich im Frauenhaus in Sicherheit bringen. Die Stiftung Frauenhaus Aargau Solothurn betreibt für solche Fälle seit über zehn Jahren eine Unterkunft. Diese bietet Platz für 15 Frauen und Kinder, sowie für 4 Jugendliche.
Die Probleme: Zuletzt suchten wenige Frauen Schutz im Frauenhaus. Was einerseits erfreulich klingt, ist andererseits schlecht für die Institution. Das Frauenhaus erhält nämlich von den Kantonen eine Tagespauschale pro besetztes Bett. Bleiben die Betten leer, fehlen die Einnahmen. Zudem gab es viele personelle Wechsel.
Vertrauen wiederhergestellt
Mitten in dieser Krise wollten die Kantone neue Verträge mit dem Frauenhaus aushandeln. Das Frauenhaus sah sich dazu ausserstande. Es bat um eine Verlängerung der Frist, was die Kantone bis Ende August 2019 gewährten.
Die Frist ist nun abgelaufen - und das Frauenhaus hat sie genutzt. Der Kanton Solothurn teilte am Montag mit, es sei wieder ein stabiler Betrieb gewährleistet, die Regierung habe den Leistungsvertrag bis Ende Jahr verlängert. Der Kanton Aargau hat dasselbe getan.
Frauenhaus kämpft für mehr Geld
Bis Ende Jahr müssen die Kantone und das Frauenhaus nun eine neue Leistungsvereinbarung für 2020 verhandeln. Im Vordergrund dürften dabei die finanziellen Abgeltungen stehen. Das Frauenhaus, das tief in den roten Zahlen steckt, möchte mehr Geld von den Kantonen.
Aktuell ist der laufende Betrieb defizitär. Nur mit höheren Abgeltungen könne das Frauenhaus seine Fixkosten (z.B. Löhne) decken, sagt Stiftungsratspräsidentin Janine Sommer. Die Spenden könnten dann für künftig notwendige Investitionen eingesetzt werden.
Die Auslastung zu erhöhen sei für ein Frauenhaus schwierig. «Wir sind eine Notfall-Institution. Und Krisen sind einfach nicht planbar. Ergo können wir auch unsere Belegung nicht planen», sagt Sommer. Die Kantone müssten sich die Frage stellen: Was ist ihnen ein Frauenhaus Wert?