Electrolux, der Kanton und die Gemeinde suchten seit Herbst 2014 nach Lösungen für die Umnutzung des Areals in Schwanden. Gesucht wurden Investoren, die das Werk samt Infrastruktur und Mitarbeitenden für eine neue Nutzung übernehmen würden. Ziel war es, einen Grossteil der Elektrolux-Angestellten an gleichem Ort, aber für eine andere Firma weiter zu beschäftigen. Die Suche war schwierig und wurde im Sommer 2015 gestoppt.
Interesse am Areal und den Gebäuden hatte auch der Kanton Glarus. Er wollte zusammen mit der Gemeinde Glarus Süd, zu der Schwanden gehört, ein Dienstleistungszentrum realisieren. Electrolux gab aber dem Unternehmer Dieter Steiger den Vorrang.
Glaro Immobilien AG erhält Zuschlag
Dieter Steiger hat vor einem Jahr zusammen mit Geschäftspartnern in Schwanden eine Immobiliengesellschaft gegründet. Diese siedelte er im Areal der Electrolux an und erwarb dafür eines ihrer Gebäude.
Er sei deshalb ständig mit Electrolux in Kontakt gewesen und man habe Ideen ausgetauscht. Für ihn sei es deshalb auf der Hand gelegen, dass er den Zuschlag erhalte, so Dieter Steiger. «Die Ideen können sich noch in Luft auflösen, sofern wir mit unseren Partner nicht die nächsten Schritte planen können.»
Fast täglich haben wir Anfragen von Firmen aus der Industrie im Glarnerland, die hier im Areal produzieren wollen.
Mit dem Kanton laufen Gespräche. Es hätten erste Austausche stattgefunden. Dies bestätigt auch die Glarner Regierungsrätin Marianne Lienhard. Sie fühlt sich immer noch vor den Kopf gestossen, dass Electrolux dem Unternehmer den Zuschlag gegeben hat. Dies vor allem ohne die Regierung vorher darüber zu informieren. Trotzdem wolle man dem Unternehmer Hand bieten, wo man könne, so Lienhard: «Wir können als Vermittler zwischen potenziellen Investoren und interessierten Firmen agieren. Und wir können unsere Möglichkeiten im Rahmen des Wirtschaftsfördergesetzes nutzen.»
Ein zweistelliger Millionenbetrag soll investiert werden. Dieser soll durch Dieter Steiger, seine Geschäftspartner und die Bank finanziert werden.