«Meine Zeit als Stadtrat war geprägt von vielen Infrastruktur-Projekten und damit verbunden mit Kontakten zu vielen Menschen und Firmen in Stadt, Kanton, Region, Bund und im Ausland». Diese Worte sind Teil des Abschieds-Schreibens, das Fredy Brunner in den letzten Tagen Freunden, Bekannten, Weggefährten und Medien zukommen liess.
Brunner hört nach zehn Jahren nicht einfach auf, er verabschiedet sich - und geniesst diesen Abschied, diese Aufmerksamkeit um seine Person ein letztes Mal. «Es war spannend, ab und zu im Mittelpunkt zu stehen. Aber, manchmal war es auch belastend», sagt der bald 67-Jährige in der Sendung «Regionaljournal Ostschweiz» von Radio SRF 1.
Viel bewegt
Brunner hat in der Stadt St. Gallen viel beweget, von links bis rechts wird sein Pioniergeist gelobt. So hat die Stadt St. Gallen in den letzten zehn Jahren eine neue Busflotte erhalten, das Kehrichtheizkraftwerk wird saniert, das flächendeckende Glasfasernetz ist auf gutem Weg - und das Energiekonzept 2050 eingeläutet.
Als «Mr. Geothermie» hat sich Brunner über die Stadtgrenzen hinaus einen Namen gemacht. Auch wenn das Projekt am Ende gescheitert ist und die Stadt dadurch 44 Millionen Franken verloren hat: Brunner hatte schon früher immer wieder betont, dass er heute gleich handeln würde.
Ich freue mich darauf, am Morgen in Ruhe einen Kaffee zu trinken und mir dann zu überlegen, was wir machen
Ende März geht die politische Karriere Brunners zu Ende. Den Sitz des FDP-Politikers übernimmt SP-Mann Peter Jans. Brunner freut sich vor allem darauf, mehr Zeit mit seinen acht Enkelkindern und seiner Frau verbringen zu können. Die Arbeit ganz sein lassen kann Brunner jedoch nicht. Er sei schon immer ein Macher gewesen, betont er. Und so verwundert es nicht, dass Brunner das Verwaltungsratspräsidium der Appenzeller Bahnen übernehmen wird und sich in der Stadt St. Gallen ein eigenes Büro gemietet hat.
Ausgewählte Stationen aus 10 Jahren Stadtrat
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Bild 1 von 6. Wahl zum Stadtrat. Fredy Brunner wird mit Barbara Eberhard im zweiten Wahlgang am 31. Oktober 2004 in den Stadtrat gewählt. Fredy Brunner über nimmt die Führung der technischen Betriebe der Stadt St. Gallen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 6. Gold für Energiestadt. Fredy Brunner nimmt den Energiestadt-Preis entgegen. An der Immo-Messe am 20. März 2009 in St. Gallen hält er zu diesem Anlass eine Rede. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 6. Verkehrsbetriebe. Die alten Busse fahren jetzt in Rumänien. Unter Fredy Brunner ist die VBSG-Flotte erneuert worden. Heute fahren Niederflurbusse, an den Haltestellen werden die Fahrpläne in Echtzeit angezeigt. Die Linie 10 nach Oberhoftetten und die Linie 12 zum Abacusplatz sind neu eingeführt worden. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 6. Glasfasernetz. In der Stadt St. Gallen wird ein flächendeckendes Glasfasernetz verlegt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 6. Biorender. Dank des Engagements der Stadt St.Gallen war der Betrieb der Biorender AG vorläufig gesichert. Bildquelle: SRF.
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Bild 6 von 6. Erdbeben. Medienkonferenz am 30. Juli 2013 zum Stand des Geothermie-Projekts: Fredy Brunner nimmt Stellung und informiert über das Erdbeben vom 20. Juli. Nach einem Gas-Wasser-Austritt ist es in St. Gallen zu einem spürbaren Beben gekommen. Bildquelle: Keystone.
SRF 1, Regionaljournal Ostschweiz, 17:30 Uhr