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Bischofszeller Stadtammann Josef Mattle.
Legende: Zahlungen über 10'000 Franken müssen ab sofort durch ein weiteres Mitglied des Stadtrats unterschrieben werden. SRF

Ostschweiz Josef Mattle darf das Finanz-Ressort behalten

Der Stadtrat von Bischofszell hat sich mit der Anklage gegen den Stadtammann Josef Mattle beschäftigt. Er hat beschlossen, das Ressort Finanzen in der Verantwortung von Mattle zu belassen. Die CVP und SP sind enttäuscht und reden von einem mutlosen Entscheid.

Während der Bischofszeller Stadtrat den Sachverhalt und mögliche Konsequenzen aus dem Strafverfahren beriet, trat Stadtammann Josef Mattle in den Ausstand. Da Mattle nicht wegen Veruntreuung, sondern wegen ungetreuer Amts- und Geschäftsführung angeklagt wird, möchte der Stadtrat, dass das Ressort Finanzen bei ihm bleibt.

Weiter hat der Stadtrat beschlossen, dass das interne Kontrollsystem optimiert wird. Das heisst, künftig sollen alle finanzrelevanten Vorgänge ab einem Betrag von 10'000 Franken durch ein weiteres Mitglied des Stadtrats unterschrieben werden. Wer das sein wird, gibt das Gremium nicht bekannt. Diese Erweiterung gilt ab sofort.

Enttäuschung bei den Parteien

Als am Montag bekannt wurde, dass der Stadtammann von Bischofszell wegen ungetreuer Amtsführung und ungetreuer Geschäftsbesorgung angeklagt ist, foderten die SVP, die SP und die CVP, dass Josef Mattle das Ressort Finanzen entzogen werden soll. Die SVP und die SP gingen sogar noch weiter und forderten den Rücktritt Mattles.

Als mutlos bezeichnet nun die SP den Entscheid des Stadtrates. Es wäre an der Zeit gewesen, Nägel mit Köpfen zu machen, sagt Präsident Emil Frischknecht auf Anfrage der Sendung «Regionaljournal Ostschweiz» von Radio SRF. Auch die CVP findet nach wie vor, das Ressort hätte dem Stadtammann entzogen werden müssen. Nur so wäre endlich Ruhe eingekehrt. Einverstanden mit dem Stadtrat ist die SVP. Der Präsident Daniel Sommer gibt zu bedenken, dass den Stadträtinnen und Stadträten mehr Informationen zur Verfügung gestanden hätten als den Parteien. So konnten sie besser entscheiden.

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