Mit einer Liste informierte die Kantonspolizei Thurgau im Oktober Vereine, Schulen und Behörden darüber, welche Merkmale für mögliche Sympathien für den Dschihad sprechen könnten. Zudem führen ausgebildete Polizisten individuelle Gespräche mit den Schulen, Verbänden und Behörden. Die Polizei erhofft sich, dass mögliche radikale Jugendliche bei der Polizei gemeldet werden. Bisher seien noch keine ernsthafte Hinweise eingegangen, heisst es auf Anfrage.
Imam bemängelt Kampagne
Es sei zwar nicht falsch eine solche Kampagne zu lancieren. Sie sei aber nicht vollständig, sagt Imam Rehan Neziri aus Kreuzlingen gegenüber der Sendung «Regionaljournal Ostschweiz». Die Prävention müsste schon viel früher beginnen. In der Schule fehle der Dialog zwischen der Schweizer Kultur und dem Islam. Der Imam bemängelt zudem, dass die Imam aus dem Thurgau nicht in die Kampagne miteinbezogen wurden.
Rollende Kampagne
Die Merkblätter würden weiterhin verteilt, heisst es seitens der Kantonspolizei Thurgau. Es sei eine rollende Kampagne. Wenn sich Hinweise auf einem Fall ergeben, würde die Polizei die Zusammenarbeit mit den islamischen Gemeinden intensivieren, heisst es seitens der Polizei.