Es seien etwa 90 Polizisten im Einsatz, sagte der Liechtensteiner Polizeichef Jules Hoch am Freitag vor Medienvertretern in Ruggell. Dort verlor sich die Spur des Todesschützen, nachdem am Montag sein Fluchtauto in der Nähe des Feuerwehrdepots gefunden wurde.
Eine Flucht über den Rhein erachtet die Polizei als wenig wahrscheinlich, da zwei unbenutzte Taucheranzüge des mutmasslichen Täters sichergestellt wurden. Für die Polizei steht der Suizid des Täters nach dem Tötungsdelikt nach wie vor im Vordergrund.
Sie veröffentliche am Freitag Ausschnitte der handschriftlichen Notizen, die der Täter im Pass eingetragen hatte. Dort hatte der Täter unter anderem geschrieben, dass er den Freitod gewählt hat. Mit der Veröffentlichung der Notizen will die Landespolizei den vielen Spekulationen ein Ende setzen.
Suche und Überwachung geht weiter
Zur Selbstmordtheorie fehlt bislang allerdings immer noch die Leiche des Täters. Die Polizei ermittelt deshalb in alle Richtungen. Der Täter ist weltweit zur Fahndung ausgeschrieben.
Solange unklar ist, ob sich der frühere Fondsmanager wirklich selber das Leben nahm, wird der verstärkte Schutz einiger öffentlicher Gebäude sowie möglicherweise bedrohter Personen aufrecht erhalten. Die Polizei wird dabei durch private Sicherheitsdienste unterstützt. Es handelt sich um ein Dutzend Leute.
Betroffen sind nicht nur Personen in Liechtenstein, sondern auch im Ausland, speziell in Österreich. Wie lange die Suche und die Überwachung fortgesetzt wird, darüber konnte die Landespolizei keine genauen Angaben machen. Die Lage werde von Tag zu Tag neu beurteilt.
Am Samstag findet die Trauerfeier für den Bankchef unter Polizeischutz statt, damit sich die Familie des Opfers sicher fühle, so die Landespolizei gegenüber dem «Regionaljournal Ostschweiz».