Zwischen 1938 und 1939 hat der damalige St.Galler Polizeikommandant Paul Grüninger mehreren hundert Juden ein Visum für die Einreise in die Schweiz ausgestellt und sie so vor dem Tod gerettet . Weil sich der Fluchthelfer damit gegen die Vorschriften des Kantons wandte, wurde er 1939 vom Dienst suspendiert, und seine Ansprüche auf eine Pension wurden aberkannt.
Auch vom Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund (SIG) erhielt Grüninger keine Unterstützung. 1972 starb der Judenretter verarmt in St.Gallen.
SIG zahlt Rente an Tochter
Nun hat sich der SIG persönlich bei Ruth Roduner-Grüninger, der Tochter von Paul Grüninger, entschuldigt, weil sich der Gemeindebund nicht früher und stärker für ihren Vater eingesetzt habe.
Generalsektretär Jonathan Kreutner bestätigt eine entsprechende Meldung der jüdischen Zeitung «Tachles». Seit vergangenem Jahr bezahlt der SIG der 95-Jährigen auch eine monatliche Rente von tausend Franken.