Bei der St. Galler Kantonalbank haben 2014 das Tiefzinsumfeld und der Verkauf von Unternehmensteilen den Ertrag gedrückt. Da aber auch der Aufwand tiefer war, stieg der Gewinn auf 146 Millionen Franken.
Der Bruttogewinn lag mit 196,6 Millionen Franken 11 Prozent unter dem Vorjahreswert, wie Bankchef Roland Ledergerber vor den Medien in St. Gallen sagte. Trotzdem zeigten sich Ledergerber und Verwaltungsratspräsident Thomas Gutzwiller zufrieden.
Im vergangenen Geschäftsjahr setzte die SGKB erste Schritte um, welche die Steuerkonformität von im Ausland lebenden Kunden garantieren sollen. Wieviel Geld ausländische Kunden dadurch abzogen, gab die Bank nicht bekannt.
Erfreuliches Neugeschäft
Ohne den Abzug dieser Gelder betrug der Neugeldzufluss der St. Galler Kantonalbank 336,8 Millionen Franken. Das Total der verwalteten Vermögen belief sich Ende Dezember auf 36,9 Milliarden Franken – das sind 2,2 Prozent mehr als ein Jahr davor.
Die SGKB kaufte im vergangenen Jahr von der Ortsbürgergemeinde St. Gallen die Vadian Bank. Diese soll noch bis Mitte 2015 als eigenständige Bank weitergeführt und dann in die St. Galler Kantonalbank integriert werden.
Kanton erhält 71 Millionen
Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung vom 29. April eine unveränderte Dividende von 15 Franken pro Aktie vor. Damit schüttet die Bank 57 Prozent ihres Konzerngewinns aus. Die Aktionäre erhalten, gemessen am Aktienkurs, eine Dividendenrendite von 4,2 Prozent. Dem Kanton lieferte die Bank im vergangenen Jahr 71 Millionen Franken an Dividenden, Steuern und Abgeltung für die Staatsgarantie ab.
Kantonalbank
Für das laufende Jahr rechnet Bankchef Ledergerber mit einem tieferen Reingewinn als 2014. Die unerwartete Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die Nationalbank bedeute für grosse Teile der Wirtschaft eine besondere Herausforderung. Die Auswirkungen seien noch nicht abschätzbar.