Markus Spiess ist Architekt und Schätzungsexperte der kantonalen Gebäudeversicherungsanstalt. Im Auftrag der Stadt erfasst er die gemeldeten Gebäudeschäden und schlägt Entschädigungen vor. Nicht immer ist aber klar, ob ein Riss durch das Erdbeben entstanden ist.
Eine Hausbesitzerin hat an der Fassade einen neuen Riss festgestellt. Der Experte klopft die Wand ab und stellt Fragen über den Aufbau der Fassade. Auch Staub und Blütenpollen im Riss können Aufschluss über das Alter geben. Der Experte schlägt vor, den Riss zu reparieren. Er rechnet damit, dass sich die Stadt mit 500 Franken an den Kosten beteiligen wird.
Der Nächste Besichtigungstermin ist in einer 100-jährigen Liegenschaft. Die Besitzer befürchten, dass sich alte Risse ausgedehnt haben. Doch Spiess kann keine Veränderungen feststellen. Eine Entschädigung ist darum nicht möglich. Die Besitzer sind beruhigt, dass ihr Haus durch das Beben keinen Schaden genommen hat.
Kosten noch unklar
Roman Kohler von der Stadtkanzlei rechnet damit, dass sich bis zum Ende der Sommerferien die Zahl der Schadenfälle noch erhöhen wird. Wie viel das Erdbeben die Stadt kostet, ist noch offen. Die Kosten werden über das Budget des Geothermie-Projekts abgerechnet.