Es ist ein umstrittener Handel: Der Kanton Schaffhausen will der Stadt Schaffhausen zwei Stockwerke der leer stehenden Kammgarn-Fabrik in der Altstadt abkaufen – für 17 Millionen Franken. Darin soll in die Zukunft die pädagogische Hochschule Platz finden. Im Gegenzug soll die Stadt Schaffhausen das Areal des ehemaligen kantonalen Pflegeheims übernehmen.
Das Vorhaben hat am Montagmorgen im Schaffhauser Kantonsrat die erste Hürde genommen. Mit 30 zu 24 Stimmen bewilligte das Parlament einen Kredit in der Höhe von 17,6 Millionen Franken für den Kauf und den Ausbau von zwei Stockwerken des Kammgarn Westflügels. Voraus ging eine hitzige Debatte.
FDP und SVP dagegen
FDP und SVP stellten sich im Rat grösstenteils gegen den Deal. Es sei nicht die Aufgabe des Kantons, mit viel Geld die Probleme der Stadt zu lösen und die Kammgarn zu füllen, so die Argumente der bürgerlichen Parteien. Ausserdem bestehe bei der pädagogischen Hochschule kein Handlungsbedarf.
Die linken und Mitteparteien dagegen setzten sich für die Lösung ein. Die PH bekomme einen attraktiven, zentralen Standort. Dies wirke auch dem Lehrermangel entgegen. Und der Schaffhauser Baudirektor Martin Kessler (FDP) erklärte, langfristig sei der Kauf die günstigere Lösung. Nach dem Kantonsrat debattiert am Dienstag das Schaffhauser Stadtparlament über die Vorlage.