Die Idee klingt verlockend: Sich das neue Hemd oder das neue Paar Schuhe bequem in den Park am See liefern lassen. Das sollen die neuen Roboter der Schweizerischen Post ab nächster Woche möglich machen.
Das Unternehmen testet nämlich erneut seine Lieferroboter. Ab kommendem Montag rollen die sechsrädrigen Maschinen rund um die Zürcher Bahnhofstrasse und bringen Kunden die Ware, die sie im Warenhaus Jelmoli online bestellt haben.
Kurz vor Ankunft des Roboters erhält der Kunde ein SMS, mit dem sich das Transportfach öffnen lässt. Der Lieferradius ist auf rund fünf Kilometer um das Warenhaus beschränkt, für grössere Distanzen reicht der Akku nicht.
Die Gefährte sind in Fussgängerzonen unterwegs, ihr Tempo ist dementsprechend gemächlich. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei sechs Kilometer pro Stunde, in der Praxis dürften die Roboter allerdings nicht mehr als drei km/h schnell rollen.
Um sich seinen Weg durch die Zürcher Innenstadt zu bahnen, benutzt der Postroboter neun Kameras, acht Ultraschallsensoren und ein Radar. So erkennt er Hindernisse. Orientieren kann er sich mit dem eingebauten GPS.
Ist der Roboter dennoch überfordert, kann er menschliche Hilfe anfordern. Ein Tele-Operateur am Bildschirm bietet Unterstützung. Während der Testphase läuft vorderhand eine Begleitperson neben dem Roboter her, um im Notfall einzugreifen.
Es ist nicht der erste Versuch der Post mit solchen Gefährten. Im vergangenen Jahr waren die Lieferroboter bereits in Bern, Köniz, Biberist und Zuchwil unterwegs.
Mit solchen Tests wolle die Post ihre Roboter für den «echten» Auslieferdienst von Paketen an Kunden testen und Erfahrungen sammeln, so Post-Entwicklungschefin Claudia Pletscher. Die Pilotphase in der Zürcher City dauert sechs Wochen.