Pokémon Go – ein Hype geht um die Welt
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Bild 1 von 7. Für die Jagd auf virtuelle Monster marschieren die meist jugendlichen Spieler kilometerweit, selbst spät nachts und bei Regen. Sogar am Berner Gurtenfestival wird «Pokémon Go» gespielt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 7. Auf dem Bundesplatz in Bern treffen sich 50 mehrheitlich junge Menschen. Mit starrem Blick auf ihr Smartphone jagen sie kleinen Monstern hinterher. Bildquelle: SRF/Samuel Burri.
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Bild 3 von 7. Die Pokémon-Jäger mischen sich unter die Touristen. Bildquelle: SRF/Samuel Burri.
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Bild 4 von 7. Das Einfangen und Bekämpfen von Pikachu & Co. erfordert die volle Aufmerksamkeit der Spieler, egal ob Sonnenschein oder Regen. Denn zuhause findet man keine «Pocket Monster». Bildquelle: SRF/Samuel Burri.
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Bild 5 von 7. Das ist Theodore Belizaire. Er hat gerade ein Pokémon gefangen. Er spielt «Pokémon Go», das neue «augmented reality»-Handyspiel am Times Square in New York. Bildquelle: Reuters.
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Bild 6 von 7. Das Spiel ist ein weltweiter Hit: Das beweisen Pokémon-Go-Spieler vor der Flinders Street Station, dem Bahnhof von Melbourne ... Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 7. ... und vor dem Brandenburger Tor in Berlin. Bildquelle: Keystone.
SRF News: Von den USA über Australien bis in die Schweiz ist das Pokémon-Fieber ausgebrochen. Was genau wird da gespielt?
Guido Berger: Das Motto der Pokémon-Serie ist «Catch'em all», also «fange sie alle». Das gilt auch für das Spiel Pokémon Go, nämlich möglichst viele dieser Pokémon einzufangen. Der Unterschied zu früheren Spielen ist, dass man dazu nach draussen gehen und sich physisch bewegen muss. Man schaut dabei auf eine Karte auf dem Smartphone, die anzeigt, wenn ein Pokémon in der Nähe ist. Dann kann man es mit einem wärmer-kälter-System aufspüren und einfangen. Zudem gibt es über die ganze Stadt verteilt sogenannte Arenen. In die kann ich eines meiner Pokémon stellen, um zum Beispiel den Bundesplatz zu verteidigen, oder um ein gegnerisches Pokémon, das da schon steht, zu bekämpfen und den Platz zu erobern. Es sind also zwei Elemente: Möglichst viele Pokémon sammeln und diese gegeneinander kämpfen lassen. Dazu muss man sich an bestimmte Orte bewegen.
Das Spiel ist in der Schweiz noch nicht offiziell erhältlich. Warum dieser Hype?
Pokémon ist eine unglaublich beliebte Serie. Seit Mitte der 90-er-Jahre wurden über 200 Millionen Games verkauft. Wer damals als Kind zum ersten Mal in Kontakt kam mit Pokémon ist jetzt etwa um die 30 Jahre alt und wird von einer richtigen Nostalgiewelle überrollt. Ich glaube, viele haben sich damals schon gewünscht, dass man die kleinen Pokémon nicht nur auf dem Gameboy finden kann, sondern auch im Wald, im Garten oder in der Stadt. Früher lebten Pokémon ausschliesslich in der Spielkonsole. Jetzt leben sie in unserer Welt um uns herum. Das ist eine sehr starke Fantasie und für viele wohl die Erfüllung eines Kindheitstraums.
Hinter dem Spiel stehen unter anderem Google und Nintendo. Verdienen die sich jetzt eine goldene Nase?
Allerdings. Es gibt Schätzungen, dass mit Pokémon Go jetzt schon 20 Millionen Dollar Umsatz gemacht wurde. Jeden Tag kommen 1,5 Millionen dazu. Das Spiel ist eigentlich gratis, aber man kann im Spiel selbst Gegenstände kaufen – zum Beispiel einen grösseren Rucksack, damit man mehr Pokémon mit sich herumtragen kann. Bald wird wohl noch hinzukommen, dass man die Orte, auf die sich die Spieler hinbewegen, versponsern kann. Insgesamt ist Pokémon Go also schon jetzt eine Gelddruckmaschine.
Das Gespräch führte Brigitte Kramer.