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Panorama Warum der Dreamliner ein sicheres Flugzeug ist

Der Dreamliner 787 ist das Prestigeflugzeug aus dem Hause Boeing. Erstmals ist ein Dreamliner der Qatar Airways in Zürich gelandet. Und dies trotz einer Pannenserie in den vergangenen Tagen.

Risse im Cockpit-Fenster, explodierende Batterien, Zwischenfälle mit auslaufendem Treibstoff und Probleme mit den Bremsen. In den vergangenen Tagen sorgte der Dreamliner mit einer Reihe von Pannen für Negativschlagzeilen. Dies hat die US-Luftfahrtbehörde (FAA) auf den Plan gerufen.

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Die Behörde hält das Flugzeug zwar grundsätzlich für sicher. Trotzdem hat sie eine umfassende Untersuchung von Design und Montage angekündigt. Der Schwerpunkt der Untersuchung werde auf der Elektronik liegen, kündigte der neue FAA-Chef Michael Huerta an. «Das Flugzeug ist nach unserer Einschätzung sicher», sagte er vergangene Woche in Washington.

«Das sind Kinderkrankheiten»

«Die Vorfälle beim Dreamliner muss man ernstnehmen», sagt Hansjörg Bürgi. Er ist Chefredaktor des Online-Aviatik-Portals skynews.ch. Darum habe sich auch die US-Luftbehörde eingeschaltet.

«Bei den Zwischenfällen handelt es sich um Kinderkrankheiten», erklärt Bürgi. Ein Flugverbot seitens der Behörden sei ja nicht ausgesprochen worden. Hätte es Anzeichen für eine ernsthafte Gefahr gegeben, hätte die FAA sicherlich zu dieser Massnahme gegriffen.

An der Grenze des Machbaren

«Kinderkrankheiten gibt es bei jedem Flugzeug, das neu auf den Markt kommt. Bis diese ausgemerzt sind, dauert es ein bis zwei Jahre, bis die Schwachpunkte der neuen Flugzeuge erkannt sind», erklärt Bürgi. Als Beispiel verweist er auf die anfänglichen Schwierigkeiten beim A380 und A350, Flugzeuge von Boeing-Rivale Airbus.

«Von den Kinderkrankheiten sind aber auch die weiterentwickelten Flugzeugtypen betroffen», ergänzt Markus Siegenthaler. Der Flugunfall-Experte verweist auf den Jumbo-Jet. «Häufig haben auch die Weiterentwicklungen dieses Flugzeugtyps Kinderkrankheiten», sagt Siegenthaler.

«Die Flugzeuge der neusten Generation sind so ausgereift und die technischen Möglichkeiten werden so ausgereizt, dass sie anfällig sind für Störungen», erklärt Hansjörg Bürgi. Laut Spiegel Online kalkulieren die Hersteller solche Kinderkrankheiten sogar ein. Bei den ersten Bestellungen werde ein Rabatt von bis zu 50 Prozent gewährt. Später sei dann auch bei Grossaufträgen nur noch ein Abschlag von bis zu 30 Prozent drin.

Aviatik-Experte Bürgi ist überzeugt: «Man wird die Kinderkrankheiten in den Griff bekommen. Das wird auch beim Dreamliner nicht anders sein.»

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