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Ronan Farrow: Der «Rächer von Hollywood»
Aus HeuteMorgen vom 03.10.2018. Bild: Reuters
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1 Jahr #MeToo Der Mann, der Männer zu Fall bringt

Der 30-jährige Journalist Ronan Farrow entlarvte Filmmogul Harvey Weinstein als Sexualtäter. Und befeuerte damit #MeToo weltweit. Ein Porträt.

Ronan Farrow war ein Wunderkind. Ein bisschen sieht er immer noch so aus. Elite-Universitäten im Rekordtempo absolviert, Regierungsberater, Diplomat, bevor er dann in den Journalismus wechselte. Nicht irgendwohin, sondern zur renommierten Zeitschrift «New Yorker». Und dann ist da bis heute die offene Frage, ob der Sohn der Schauspielerin Mia Farrow nun Woody Allen oder Frank Sinatra als leiblichen Vater hat.

International bekannt wurde Farrow, als er den mächtigen Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein zu Fall brachte, wegen dessen gravierenden und vielfachen sexuellen Übergriffen. Nicht ihm gebühre das Lob dafür, sagt er, vielmehr all den Frauen, die schliesslich den Mut aufgebracht hätten, zu reden.

Zwei US-amerikanische Schauspielerinnen, Farrow und seine Mutter
Legende: Die Schauspielerinnen Annabella Sciorra und Rosanna Arquette, die mit Farrow über Weinsteins sexuelle Übergriffe sprachen, und Mutter Mia Farrow. Keystone

Und das trotz des gewaltigen Drucks von Weinstein, seiner Anwälte, seiner mächtigen Freunde. Und des Drucks sogar, den viele Frauen in den eigenen Familien spürten, wo manche ihnen rieten, besser zu schweigen, statt mit ihren Geschichten, die oft traumatisch waren, an die Öffentlichkeit zu gehen.

Ronan Farrow blieb an dem Thema dran. Wegen seiner Recherchen mussten der Generalstaatsanwalt von New York und der Chef des Fernsehsenders CBS gehen. Dann schrieb Farrow, fast nebenbei, ein vielbeachtetes Buch über den Niedergang der US-Diplomatie. Manche sehen darin ein Bewerbungsschreiben für den Posten des amerikanischen Aussenministers.

«Wie eine heilsame Explosion»

Und soeben machte er einen weiteren Fall eines möglichen Übergriffs durch Brett Kavanaugh publik, den Anwärter der Republikaner für das Oberste Gericht der USA. Deborah Ramirez lege viele Indizien vor, die nahelegten, ihr zu glauben. Selbst wenn unumstössliche Beweise für schwere sexuelle Übergriffe kaum je beizubringen seien.

Dass Kavanaughs Wahl zurzeit überhaupt in Frage stehe, zeige, dass sich seit der #MeToo-Kampagne die politische und gesellschaftliche Landschaft enorm verändert habe: «Das war wie eine heilsame Explosion.» Was früher gang und gäbe war, werde glücklicherweise heute einfach nicht mehr akzeptiert. Endlich seien sexuelle Übergriffe keine Kavaliersdelikte mehr.

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