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Beben vor Mexiko «Das Ereignis ist für Mexiko nicht abnormal»

Das Erdbeben vor Mexiko war mit 8,1 aussergewöhnlich heftig – aber nicht wirklich unerwartet für die Region, wie ein Erdbebenspezialist sagt.

Der pazifische Feuerring

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Das Epizentrum des Bebens vor der Westküste Südmexikos liegt am pazifischen Feuerring. Entlang dieser Linie, die von der Südspitze Südamerikas über den Westrand Mittel- und Nordamerikas weiter über Kamtschatka, Japan, die Philippinen bis Neuseeland reicht, stossen verschiedene tektonische Platten aneinander. Folge: Vulkanaktivitiät und Erdbeben.

SRF News: Was bedeutet die Stärke 8,1 des Bebens vor Mexiko?

Dominik Zbinden: Die Stärke allein sagt wenig über die zu erwartenden Schäden aus. Eine Rolle spielt dabei, wie nahe am Epizentrum grössere Ortschaften liegen. Im aktuellen Fall liegt das Erdbebenzentrum zwar rund 100 Kilometer vor der Küste im Pazifik.

Trotzdem kann es angesichts der Stärke zu grösseren Schäden an Häusern auch weiter entfernt gekommen sein. Zudem besteht die Gefahr eines Tsunamis.

Tatsächlich wurde eine Tsunami-Warnung ausgegeben. Was lässt sich dazu momentan sagen?

Die neusten Berechnungen gehen davon aus, dass die Tsunami-Welle an der mexikanischen Westküste bis zu drei Meter hoch sein könnte. Dies könnte zu grossen Schäden in den Küstengebieten sowie zu örtlichen Überschwemmungen führen.

Wie beurteilen Sie das Beben von Mexiko?

Es ist sicher ein sehr grosses Erdbeben. Allerdings sind ähnlich starke Beben in Mexiko auch früher schon vorgekommen. Die Region liegt an einer Subduktionszone, in der sich eine tektonische Platte unter eine andere schiebt.

Dominik Zbinden

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Dominik Zbinden ist Geologe beim Schweizerischen Erdbebendienstes der ETH.

Dabei kann es zu sehr grossen Spannungen kommen, die sich in starken Erdbeben entladen. Insofern ist das Ereignis für Mexiko nicht abnormal.

Das Gespräch führte Teresa Delgado.

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