Viele Schweizerinnen und Schweizer wollen gefährdeten Personen helfen, damit sie sicher in den eigenen vier Wänden bleiben können und sich nicht in den Supermarkt oder öffentlichen Verkehr wagen müssen.
Die Nachbarschaft springt ein, wo es nötig ist. Sei es in der Kinderbetreuung oder beim Einkaufen, damit die besonders gefährdeten Personen möglichst geschützt bleiben. So sollen bei der Unterstützung der Nachbarschaft auch immer die Empfehlungen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) eingehalten werden:
Hände waschen, in die Armbeuge oder Taschentuch husten und Distanz wahren
Wenn man den Nachbarn hilft, so soll man unbedingt die Hygieneregeln beachten: «Schauen, dass man sich nicht anhustet, dass man die Hände wäscht und Distanz hält», erklärt der Kantonsarzt aus Basel-Stadt, Thomas Steffen.
Bei der Kinderbetreuung sei es wichtig, dass nicht zu viel verschiedene Kinder betreut werden. «Je weniger wir mischen, desto schwieriger ist es für den Virus sich weiterzuverbreiten», erklärt Steffen. So empfiehlt er, dass der Mittagstisch mit wenigen und immer den gleichen Kindern geführt wird.
Auch bei den Einkäufen für die Nachbarschaft gelten die Hygieneregeln. So soll man bei der Übergabe der Waren mindestens zwei Meter Distanz halten und nicht die Person anhusten. Steffen betont aber, dass man dabei auf eine Schutzmaske verzichten könne, da diese nur im Krankheitsfall sinnvoll sei.
Social Media verbindet die Menschen wieder
Während das ganze Land zu Hause bleiben soll, laufen die sozialen Medien zur Hochform auf. Jetzt werden sie wieder für das genutzt, wofür sie ursprünglich auch gedacht waren: Die Menschen miteinander zu verbinden.
In unzähligen Facebook- und Whatsapp-Gruppen suchen und finden sich Hilfsbedürftige und Anbietende. Eine gute Übersicht, nach Postleitzahlen sortiert, bietet die Webseite hilf-jetzt.ch . Da die besonders betroffene ältere Bevölkerungsschicht mit diesen Plattformen weniger erreicht werden kann, werden in diesen Gruppen auch fleissig vorgefertigte Aushänge fürs Treppenhaus, die Briefkästen der Nachbarn und die Schwarzen Bretter des Quartiers geteilt.
Praktisch für solche Zettel-Aktionen ist auch die Webseite liebe-nachbarn.com : Mit einem Web-Tool können Aushänge personalisiert und in verschiedene Sprachen übersetzt werden. Zurzeit stehen 18 Sprachen zur Verfügung.
App für die Koordination
Während es in solchen Gruppen schnell einmal unübersichtlich werden kann, springen auch schon andere Organisationen in die Bresche. Das Rote Kreuz und die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft stellt eine App zur Koordination der Einsätze zur Verfügung.
Die App «Five up» sei für die Koordination von Freiwilligenarbeit entwickelt worden, schreiben die Organisationen. In der App lassen sich geschlossene Gruppen erstellen, um die Hilfe im nahen Umfeld zu erleichtern. Hier sieht man direkt, wo es noch Hilfe braucht und wo Hilfe bereits angeboten wurde.
«Swiss Volunteers» bietet Gesundheits- und sozialen Organisationen seit Dienstag eine Koordinationsplattform an. Eigentlich ist die Plattform der «Swiss Volunteers» für Helfer an Events und Kulturanlässen gedacht. Weil in diesem Bereich aber nun die Anlässe abgesagt wurden, stehen bis zu 50'000 Freiwillige zur Verfügung.