- Am Sonntag beginnt in fast ganz Europa die Winterzeit.
- Morgens um 3 Uhr werden die Uhren um eine Stunde auf 2 Uhr zurückgedreht.
- Die Zeitumstellung hatte seit je Gegner und Befürworter.
Die Gegner waren in der Europäischen Union gemäss einer Umfrage im Jahr 2018 sogar in der Mehrheit. Und auch in der Schweiz regt sich Widerstand gegen die zweimalige Zeitumstellung jedes Jahr. Allerdings kam vor einem Jahr die eidgenössische Volksinitiative zu deren Abschaffung nicht zustande. Lanciert worden war sie im April 2019 von einem Komitee um die Luzerner SVP-Nationalrätin Yvette Estermann.
Winterzeit gibt es eigentlich gar nicht
Die Sommerzeit endet dieses Jahr in der Nacht auf den 31. Oktober. Laut einer Mitteilung des Eidgenössischen Instituts für Metrologie (Metas) ist dabei fälschlicherweise oft von einer Umstellung auf die Winterzeit die Rede. Eine solche gebe es jedoch nicht. Bei der Einführung der mitteleuropäischen Zeit in der Schweiz Ende des 19. Jahrhunderts und auch bei der Einführung der Zeitumstellung 1980 haben sich Bundesrat und Parlament vor allem aus wirtschaftlichen Gründen für eine Zeitregelung entschieden, die mit derjenigen der Nachbarstaaten übereinstimmt. Bei einer abweichenden Regelung würde die Schweiz zu einer Zeitinsel, mit Konsequenzen insbesondere im Geschäftsverkehr, im Transportwesen, im Tourismus und in der Kommunikation.
Es wird wieder früher dunkel
Seit 1996 stellen die Menschen in allen Ländern der Europäischen Union zudem einheitlich die Uhren am letzten Sonntag im März eine Stunde vor und am letzten Oktober-Sonntag wieder eine Stunde zurück. Mit Einführung der Normalzeit werden die Nächte eine Stunde länger, an den Abenden wird es folglich früher dunkel.
Der Wechsel zwischen Normalzeit und Sommerzeit ist in ganz Europa umstritten. Im März 2019 hatte das EU-Parlament für eine Abschaffung der Zeitumstellung im Jahr 2021 plädiert. Es sind aber noch nicht alle dafür notwendigen Entscheide getroffen worden. Strittig ist zudem, ob immer Sommerzeit oder Normalzeit herrschen solle. Bei einer dauerhaften Sommerzeit würde es im Westen und Nordwesten des europäischen Kontinents im Winter sehr spät hell werden. Bei einer ständigen Winterzeit würde die Sonne im Sommer im Osten sehr früh aufgehen.
Eine Ausnahme bei der Zeitumstellung im Europäischen Wirtschaftsraum bildet Island. Dort wird wegen der Lage im hohen Norden die Sommerzeit nicht genutzt. In Russland wurde zunächst im März 2011 der halbjährliche Wechsel abgeschafft und die Uhr permanent auf Sommerzeit umgestellt. Präsident Wladimir Putin änderte dies jedoch 2014 und drehte die Uhr eine Stunde zurück – in die dauerhafte Winterzeit. Doch auch dies stiess auf Kritik, mittlerweile haben bereits sieben Provinzen in eine andere Zeitzone gewechselt.