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Elektromobilität Stromschläge bei Elektro-Autos sind unwahrscheinlich

Elektro-Autos kappen bei einem Unfall die Stromzufuhr. Zudem sind die Batterien speziell gegen Crashs geschützt.

Eine Hörerin meldet sich beim SRF-Konsumentenmagazin «Espresso». Sie hat einen Film über Elektrofahrzeuge gesehen. Dort hiess es, bei Unfällen mit solchen Autos müssten die Helfer spezielle Handschuhe tragen, um sich vor Stromschlägen zu schützen.

Stromkreislauf wird unterbrochen

Diese Frage kennt auch Urs Bächtold bestens. Er ist Direktor des Schweizerischen Feuerwehrverbandes. Auch bei Ihm melden sich immer wieder verunsicherte Personen mit Fragen zu Elektro-Autos. Zur Gefahr eines Stromschlags sagt er: «Uns ist kein einziger solcher Fall bekannt.» Die Autos seien so gebaut, dass der Stromkreislauf bei einem Crash unterbrochen wird.

Das kann Katharina Lucà vom deutschen Automobilclub ADAC bestätigen: Wie jedes Auto müsse auch ein Elektro- oder Hybrid-Auto alle gesetzlichen Bestimmungen erfüllen. «Wir führen seit zehn Jahren Crash-Tests mit Elektroautos durch. Noch nie ist eines dabei negativ aufgefallen.» Bei einem Zusammenstoss würden die Batterien sofort abgeschaltet.

Sicherheitshandschuh oder Pullover

Trotzdem benötige es zur Bergung von Elektro-Fahrzeugen eine spezielle Ausrüstung, sagt Feuerwehr-Verbandsdirektor Bächtold: «Wir tragen einen Sicherheitshandschuh, der als Isolator unsere Leute schützt.» Man tue dies, um wirklich jedes Risiko auszuschliessen.

Auch Laien können sich schützen, wenn sie an einen Unfall mit einem E-Auto geraten: «Wer auf Nummer sicher gehen will, kann beispielsweise einen Pullover um die Hände wickeln.»

Brennende Batterien sind eine Herausforderung

Ein Problem sind brennende Elektro-Autos. Fängt die Batterie Feuer, entstehen hochgiftige Dämpfe und die Batterien lassen sich schlecht löschen. Während bei einem normalen Autobrand etwa 2000 Liter Wasser nötig sind, benötigt die Löschung eines E-Autos vier bis fünf Mal so viel Wasser. Da die Batterien am Boden der Fahrzeuge verbaut und besonders gut gesichert sind, «bringen wir das Wasser kaum an die Stelle, wo wir den grössten Löscherfolg hätten», sagt Urs Bächtold vom Feuerwehrverband.

Espresso, 27.04.21, 8:13 Uhr

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