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Forschung setzt auf Bodendaten Hagel-Hotspot Schweiz – wie vorsorgen?

Dieser Tage haben mehrere Hagelstürme für Sachschäden gesorgt. Neuartige Sensoren sollen nun bessere Prognosen erlauben.

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Hagelwarnungen und Prognosen sollen verbessert werden
aus Rendez-vous vom 01.06.2018. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 59 Sekunden.

Das gab es in den letzten Tagen oft: Gewitter, Hagel, Eiskörner, die vom Himmel fallen und Schäden an Pflanzen, Autos und Gebäuden anrichten. «Es ist schon so: Die Schweiz ist einer der Hagelhotspots Europas», sagt Olivia Romppainen, Professorin für Klimafolgenforschung an der Universität Bern.

Die Schweiz ist einer der Hagel-Hotspots Europas.
Autor: Olivia Romppainen Professorin für Klimafolgenforschung, Universität Bern

In der Schweiz hagelt es so oft, weil in den Bergen verschiedene Luftschichten aufeinanderprallen. So kann sich Hagel bilden. Die Klimaforscherin will vor allem wissen: «Wo hagelt es in der Schweiz und wie gross sind die Hagelkörner?» Die Grösse der Hagelkörner ist zentral, denn je grösser das Hagelkorn, desto grösser das Schadenspotential.

Radardaten allein genügen nicht

Es gibt bereits den Wetterradar von Meteoschweiz, der anzeigt, wo es gerade hagelt. Doch das reicht nicht, um den Hagel zu verstehen, sagt Urs Germann, Leiter Radar- und Satellitendaten bei Meteoschweiz. «Wir brauchen aber dringend Messungen am Boden, die uns sagen: Wie gross ist der Hagel am Boden? Wie ist die Korngrössenverteilung? Gab es viele Hagelkörner, gab es wenige?»

Darüber soll nun ein neuartiges Messnetz Aufschluss geben. Olivia Romppainen und ihr Team bauen im Moment zusammen mit Meteoschweiz ein systematisches Hagelmessnetzwerk auf, welches erstmals den Hagel am Boden messen soll. 80 Sensoren werden dazu aufgestellt, die ersten in ein paar Wochen in bekannten Hagelregionen wie dem Emmental und dem Entlebuch. Später folgen dann der Jura und das Südtessin.

Bergterrasse nach einem Hagelsturm im Kanton Nidwalden
Legende: Wetterkapriolen: Auch über den Niederbauen im Kanton Nidwalden zog im Mai ein Hagelsturm. Keystone

Die Sensoren messen die Grösse der einzelnen Hagelkörner und auch deren kinetische Energie; die Wucht, mit der sie am Boden aufschlagen. «Wir hoffen natürlich, dass wir schon diesen Sommer einige Treffer haben, dass also Hagelzellen über die Sensoren ziehen und wir Daten erhalten», so Romppainen.

Daten über Hagelzellen in Echtzeit

Daten vom Hagelschlag am Boden werden dann zusammen mit den Radardaten von Meteoschweiz und den Rückmeldungen der Bevölkerung analysiert. «Damit können wir dann in Zukunft aus den Wetterradardaten die Hagelzellen noch besser detektieren, in Echtzeit, und damit Kürzestfristwarungen verbessern», sagt Urs Germann von Meteoschweiz.

Es bliebe also mehr Zeit, das Auto noch vor dem Hagelschlag in die Garage zu stellen, oder um die Bauern besser vorwarnen zu können – und damit auch die Versicherungen zu entlasten.

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