Vier Tage Shows mit einer Auswahl der schlausten und unterhaltsamsten Bühnen-Frauen der Schweiz. So viel verspricht das Comedy-Programm «Female Trouble», das am letzten Donnerstag Premiere feierte. Moderiert wurde der erste Abend von Bühnenpoetin, Autorin und Kabarettistin Patti Basler. Sie ist mitverantwortlich, dass es dieses Festival gibt. Um die besten Komikerinnen der Schweiz zusammenzubringen, reiche ein Abend eben nicht aus, so Patti Basler.
Die Comedy-Welt – eine Männer-Welt
Das Festival kann man als Antwort auf die Realität verstehen, denn auch in der Comedy-Welt herrscht noch immer eine Männerdominanz. Lisa Christ, «der junge Stern im Kabarett-Himmel» sagt: «Wir leben in einer Welt, die von Männern für Männer gemacht ist. Das nennt sich Patriarchat.» Die Bühnen-Frauen würden das Beste versuchen, um Gleichberechtigung zu erreichen. Momentan sei damit immer noch Mehraufwand verbunden. «Irgendwann dann hoffentlich nicht mehr», so die Satirikerin.
Auf die Frage, warum auch in der Comedy-Welt die Männer dominieren, haben die Komikerinnen des Abends Antworten. Für die 47-jährige Komödiantin, Tamara Cantieni, ist klar: «Männer sind etwas lauter. Männer sind manchmal einfach lockerer, die ‹fake it, till you make it›-Philosophie geht eben manchmal schon auf.»
Die Gesellschaft ist sich viel mehr gewohnt, Fan von Männern zu sein, das haben wir jetzt 2000 Jahre geübt.
Die 34-jährige Standup-Komikerin Jane Mumford ist der Überzeugung, dass sich Männer gewohnt sind, Raum einnehmen zu dürfen. Das sei historisch bedingt. So sei auch die Gesellschaft gewohnt, Fan von Männern zu sein. Seit Jesus sei das so. Nach über 2000 Jahren sei es nun an der Zeit, umzudenken.
Zeit für Veränderungen
Die Künstlerinnen wissen, was es zu verändern gibt. Es fange schon damit an, dass man einfach mehr Frauen buche, so Fabienne Hadorn. «Wir lassen uns nicht bremsen, weil es andere Frauen nicht so machen. Das ist extrem wichtig und ich glaube, jetzt ist auch die richtige Zeit dafür», so Corinne Sutter, die mit ihrem Speed-Painting die Show eröffnet.
Dieses Festival sei genau das richtige Beispiel dafür. Und auch wenn für einmal nur Frauen auf der Bühne stehen, sind im Publikum natürlich alle Geschlechter willkommen.