Das Wichtigste in Kürze:
- Nach dem Hitzesommer sind Steinschläge und Felsstürze im hochalpinen Gebiet derzeit häufiger als in normalen Jahren.
- Einzelne Hütten mussten schliessen, Wege gesperrt werden.
- Das Bundesamt für Umwelt mahnt Berggänger insbesondere in hohen Lagen zur Vorsicht.
Immer wieder kommt es derzeit in den Schweizer Alpen zu Steinschlägen und Felsstürzen. Erst vor wenigen Tagen donnerten im Walliser Val Ferret gewaltige Gesteinsmassen vom Berg. Auch im Urner- und im Bündnerland beobachten Berggänger vermehrt Ähnliches. Tatsächlich gebe es heuer im hochalpinen Gebiet überdurchschnittlich viele solcher Ereignisse, heisst es beim Bundesamt für Umwelt BfU.
Wir bekommen derzeit ziemlich viele Anfragen von Berggängern und Wanderern, die etwas beobachtet haben und sich Sorgen machen.
«Weil der Sommer so heiss war, ist immer noch viel Wärme im Boden», sagt BfU-Geologe Hugo Raetzo. Dort wo in der Folge der Permafrost schmelze, verliere der Grund an Stabilität. Deshalb mahnt das BfU Berggänger insbesondere in höheren Lagen zur Vorsicht.
Beeinträchtigung für SAC-Hütten
«Wir mussten wegen Bergsturz bereits zwei Hütten schliessen», sagt René Bättig, der Hüttenwart der Urner Etzlihütte. Bei vielen anderen Hütten habe sich der Zustieg erschwert, weil neue Brücken oder Alternativwege gebaut werden mussten. Die Betreiber der Etzlihütte rechnen längerfristig mit einem Umsatzrückgang von bis zu 20 Prozent.
Denn die Gefahr für Steinschläge und Felsstürze in höheren Lagen bleibt bis auf Weiteres höher als in normalen Jahren. Und zwar bis der Boden wieder auskühlt. «Die Situation wird noch bis Oktober oder November anhalten», sagt BfU-Geologe Raetzo.