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Symbolbild: Eine Espresso-Tasse Kaffe.
Legende: Kaffee ist nicht für ein erhöhtes Risiko bei Blasenkrebs verantwortlich. Reuters Archiv
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Panorama Ist Kaffeetrinken sogar gesund?

Jahrelang hiess es von der Weltgesundheitsorganisation, Kaffee sei möglicherweise krebserregend. Doch nun rudert die WHO zurück. Ein Krebsrisiko sei nicht belegbar, heisst es. Bei einigen Krebsarten verringere sich das Risiko durch Kaffeekonsum möglicherweise sogar.

Ein erhöhtes Krebsrisiko durch Kaffee lässt sich derzeit nicht belegen. Eine Behörde der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht in einem neuen Report stattdessen sogar Hinweise darauf, dass Kaffee die Gefahr von Leber- und Gebärmuttertumoren senkt.

Die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) mahnt in ihrem neuen Bericht aber, dass der Genuss sehr heisser Getränke wahrscheinlich die Gefahr für Speiseröhrenkrebs erhöhe. Dies gelte vermutlich bei Temperaturen über 65 Grad Celsius.

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Kein belegtes Krebsrisiko beim Kaffee
aus Rendez-vous vom 15.06.2016. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 47 Sekunden.

Wer viel Kaffee trinkt, raucht häufiger

Für den Bericht wertete eine Arbeitsgruppe die bestehende Fachliteratur aus. Allein für Kaffee sichteten die 23 Experten gegen 500 Ernährungsstudien mit Menschen und ähnlich viele Tier- und Laborversuche.

Die IARC hatte Kaffee im Jahr 1991 als möglicherweise krebserregend eingestuft. Grundlage waren damals Studien, die eine Verbindung des Getränks mit Blasenkrebs belegten. Viele davon hätten aber nicht ausreichend berücksichtigt, dass Menschen, die viel Kaffee trinken, eher rauchten, räumt die Behörde nun ein. Tabakkonsum steigert das Risiko für Blasenkrebs deutlich.

Neue Erkenntnisse dank neuer Studien

Allerdings waren die Wissenschaftler der IARC schon 1991 sehr vorsichtig, als sie Kaffee als «möglicherweise krebserregend» einstuften. Denn dies ist laut SRF-Wissenschaftsredaktor Thomas Häusler bloss die dritthöchste Krebs-Warnstufe: «Sie betonten damals, dass ihre Datenlage begrenzt sei.»

Dank der vielen neuen Studien zum Kaffeekonsum und seinen Auswirkungen sei es nun möglich geworden, den Einfluss von Kaffee und jenen des Rauchens zu entwirren, so Häusler.

Was bringen solche Empfehlungen der WHO überhaupt? Antwort gibt Thomas Häusler:

«Tatsächlich gibt es immer wieder Probleme mit solchen Empfehlungen der WHO. So stuften die Spezialisten vor etwa einem halben Jahr verarbeitetes Fleisch wie Wurst als krebserregend ein, was heftige Reaktionen auslöste. Das Problem dabei orte ich vor allem bei der Kommunikation: Die Art und Weise, wie solche Risiken am besten kommuniziert werden, damit die Menschen sie richtig einordnen können, muss verbessert werden. Tatsache ist aber, dass sich in der Vergangenheit immer wieder gewisse Stoffe als krebserregend herausgestellt haben, wie etwa Asbest. Deshalb braucht es eine unabhängige Instanz, die solche Warnungen und Empfehlungen abgibt.»

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