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Keine Mondlandung Landung von israelischer Raumsonde gescheitert

Israel wollte als vierte Nation nach Russland, den USA und China mit einer Raumsonde auf dem Mond landen. Dieses Vorhaben ist gescheitert. Das Landemanöver sei nicht erfolgreich verlaufen, sagte ein Vertreter der israelischen Nonprofit-Organisation SpaceIL. Israel sei jedoch das siebte Land der Welt, dem es gelungen sei, in die Umlaufbahn des Mondes zu gelangen.

Nach Angaben von SpaceIL war der wichtigste Antrieb der Raumsonde «Beresheet» beim Landemanöver ausgefallen. Die Kommunikation mit der Sonde war unterbrochen worden.

Der Sowjetunion war 1966 mit der Sonde «Luna 9» die erste Mondlandung gelungen. Im selben Jahr folgte die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit «Surveyor 1». China zog 2013 mit der Sonde «Chang'e-3» nach, die den Rover «Yutu» auf dem Mond absetzte.

«Fantastischen Errungenschaft»

«Wir sind heute grenzenlos stolz», sagte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu im Kontrollzentrum in Jahud nahe Tel Aviv kurz vor der misslungenen Landung. «Es ist noch ein wichtiger Schritt für die Menschheit und ein riesiger Schritt für Israel.» Netanjahu sprach von einer «fantastischen Errungenschaft».

Die Raumsonde war seit knapp einer Woche um den Erdtrabanten gekreist und hatte dabei mehrere wichtige Manöver erfolgreich durchgeführt. Die geplante Landung auf der Mondoberfläche im Bereich des «Meers der Heiterkeit» steuerte sie vom optimalen Punkt aus an.

Start in Cape Canaveral

Den sieben Wochen langen Flug zum Mond begann die Raumsonde am 22. Februar auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida. Sie wurde von einer Falcon-9-Rakete in die Umlaufbahn der Erde transportiert. Diese Raketen baut des Raumfahrtunternehmen SpaceX von Tesla-Chef Elon Musk.

Die Sonde «Beresheet» mit einem Gewicht von knapp 600 Kilogramm und 1,50 Meter Höhe sollte eine Flagge Israels auf dem Mond aufstellen und dort das Magnetfeld untersuchen.

«Beresheet» ist der hebräische Name des 1. Buch Mose (Genesis) in der Bibel. An Bord der unbemannten Sonde, die etwa die Grösse einer Waschmaschine hatte, befand sich eine Zeitkapsel mit hunderten digitalen Dateien. Darunter ist auch eine hebräische Bibel, die auf einem Träger in Münzgrösse gespeichert war.

Die israelische SpaceIL wollte unter anderem einen Prototyp für künftige kommerzielle Mondlandungen schaffen. Der Bau der Sonde hat umgerechnet rund 94 Millionen Franken gekostet. Das Geld kam vor allem von privaten Spendern. SpaceIL wird auch unterstützt von der israelischen Raumfahrtbehörde (ISA) und Israel Aerospace Industries (IAI).

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