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Mit Stärken über 3 Regelrechte Erdbeben-Serie im Wallis

  • Laut dem Schweizer Erdbebendienst (SED) ist es am Mittwochmorgen in Zermatt und südöstlich von Sanetschpass erneut zu zwei leichten Erdbeben gekommen.
  • Dies, nachdem es in der Nacht zum Dienstag und im Tagesverlauf bereits mehrere leichte Erdbeben gegeben hatte, alle mit Stärken zwischen 2.5 und 3.3.
  • Die Epizentren lagen jeweils unweit des Sanetschpasses nördlich von Sitten.

Am Mittwochmorgen bebte die Erde um 5.02 Uhr in Zermatt mit einer Stärke von 2.9 auf der Richterskala, wie der automatische Erdbebenalarm der ETH Zürich meldete. Rund zwei Stunden später um 7:18 Uhr wurde ungefähr sieben Kilometer südlich vom Sanetschpass ein weiteres Beben mit einer Magnitude von 1.9 auf der Richterskala registriert.

Seit der Nacht auf Dienstag sei bei Savièse (VS) nördlich von Sitten gäbe es einen «aktiven Erdbebenschwarm», schreibt der SED auf seiner Webseite. Bis am Mittwochmorgen seien über 100 Beben aufgezeichnet worden.

Zwei der Erdbeben hatten sich in der Nacht auf Dienstag um 1:54 und 4:36 Uhr ereignet. Beide erreichten eine Stärke von 3.3. Sie weckten vor allem zwischen Sitten und Siders viele Menschen auf, wie der SED mitteilte. Die Erdstösse wiederholten sich in regelmässigen Abständen bis weit in den Morgen hinein.

Das letzte Beben mit der gleichen Stärke wurde um 9.54 Uhr in Richtung Arpelistock, einem Gipfel zwischen den Kantonen Wallis und Bern, registriert. Zwischen den verschiedenen Beben zeichnete der SED bisher über 50 Nachbeben auf, von denen einzelne ebenfalls spürbar waren.

Mehrere Beben sind nicht aussergewöhnlich

Dass es gleich zu mehreren Beben komme, passiert laut dem SED-Seismologen Philipp Kästli häufiger. Der Erdbebendienst spricht auf seiner Homepage auch von «Schwarmbeben». Doch die Häufung bezeichnet der SED als «eher ungewöhnlich».

In der Regel nehme die seismische Aktivität nach einigen Tagen wieder ab. Trotzdem könne es mit einer Wahrscheinlichkeit von fünf bis zehn Prozent in den nächsten Tagen auch zu einem stärkeren Erdbeben kommen.

Bei der Walliser Kantonspolizei gingen in der Nacht auf Mittwoch keine Meldungen über Schäden ein. In der Schweiz kommt es immer wieder zu meist kleineren Erdbeben. Für das laufende Jahr zählte der SED bislang rund 1200 Erdstösse. Von der Bevölkerung tatsächlich verspürt werden pro Jahr etwa 10 bis 20 Beben mit Magnituden ab etwa 2.5.

Bereits in der Nacht auf Montag war in Teilen der Schweiz ein Erdbeben spürbar. Dieses ereignete sich im deutschen Albstadt gut 50 Kilometer nordöstlich von Schaffhausen und hatte eine Stärke von 3.9.

Wallis besonders gefährdet

Insgesamt liegt die Erdbebengefährdung der Schweiz im europäischen Vergleich auf mittlerem Niveau. Starke Erdbeben bis zu einer Magnitude 7 sind möglich, aber deutlich seltener als in hoch gefährdeten Gebieten wie Italien oder der Türkei.

Das Wallis ist die Region mit der höchsten Gefährdung, gefolgt von Basel, Graubünden, dem St. Galler Rheintal, der Zentralschweiz und der übrigen Schweiz.

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