Was kosten Harry und Meghan die Steuerzahlenden bisher? Die beiden finanzieren sich bisher grösstenteils nicht durch Beiträge von britischen Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern. Gemäss eigenen Angaben auf ihrer Webseite werden fünf Prozent ihrer Kosten durch den sogenannten «Sovereign Grant» und damit öffentliche Mittel gedeckt.
Was ist der «Sovereign Grant»? Es handelt sich um Beiträge aus der Staatskasse an die Mitglieder der Krone, um die «offiziellen Kosten» zu decken. Damit finanziert der Staat das Personal des Hofs, die Kosten für Repräsentation, Unterhalt der königlichen Paläste sowie die Reisekosten der königlichen Familie für offizielle Anlässe.
Wie wird das Königshaus finanziert? Dabei handelt es sich jedoch nicht um Steuereinnahmen im herkömmlichen Sinne. Denn der «Grant» wird durch Einkünfte aus dem «Crown Estate», dem riesigen königlichen Immobilien- und Beteiligungsfonds, gespiesen. 2019 erhielt die Regierung umgerechnet 415 Millionen Franken aus dem Krongut , 25 Prozent (103 Millionen Franken) davon ging zurück an den «Grant». Der gesamte Wert des Kronguts wird auf knapp 18 Milliarden Franken geschätzt.
Wie finanzieren sich Harry und Meghan bisher hauptsächlich? Gemäss eigenen Angaben werden die restlichen 95 Prozent ihrer Kosten durch Kapitalerträge aus dem Herzogtum Cornwall erwirtschaftet. Dieses besitzt zahlreiche Ländereien, Betriebe und Büros im Wert von umgerechnet 1.4 Milliarden Franken. Herzog und Verwalter ist Harrys Vater, Prinz Charles. Und dieser finanziert mit diesen Einkünften auch Harry und Meghan. Zudem wird das private Vermögen der beiden auf über 30 Millionen Pfund geschätzt.
Harry und Meghan wollen finanziell unabhängig werden. Was heisst das? Die beiden sind mit ihrem Rücktritt nicht mehr berechtigt, Gelder des «Grant» zu beziehen. Sie gehen jedoch davon aus, die Kapitalerträge aus dem Herzogtum Cornwall weiterhin beziehen zu dürfen. Auch gehen sie davon aus, dass sie für offizielle Tätigkeiten weiterhin mit Geldern aus dem «Grant» bezahlt werden. Das muss jedoch die Queen entscheiden. Zudem haben sie angekündigt, dass sie auch einer bezahlten Arbeit nachgehen könnten.
Werden sie wirklich arbeiten? Verschiedene Beobachter sind skeptisch. Die grosse Frage sei nämlich, inwiefern die Übernahme einer bezahlten Tätigkeit auch das Ansehen des Königshauses schädigen könnte. Das Gipfeltreffen von Montag soll eine Lösung dieser Frage bringen. Auch wird wohl geklärt werden, wie viel sie weiterhin aus den Erträgen des Herzogtums Cornwall erhalten.
Wo sollen Harry und Meghan wohnen und wer soll dafür bezahlen? Die beiden wohnen im «Frogmore Cottage», einem königlichen Landhaus im Park von Windsor. Bevor Harry und Familie dort einzogen, wurde es aufwendig restauriert für 2.4 Millionen Pfund, was Kritik hervorrief. Harry und Meghan wollen – während sie in Europa weilen – weiterhin dort wohnen. Nun stellt sich für die britischen Steuerzahler die Frage, ob die beiden nicht Miete für das Cottage bezahlen müssten.
Wer bezahlt für die Sicherheit? Unklar bleibt weiterhin die Frage, wer für die Sicherheit der beiden auch in Zukunft aufkommen wird. Bisher wird das Königshaus durch bewaffnete Kräfte der staatlichen Metropolitan Police geschützt. Wie viel das kostet, ist unklar. Denn das Ministerium gibt keine Zahlen bekannt. Denn man fürchtet, dass sich daraus das genaue Sicherheitsdispositiv ermitteln lassen würde.