Nach zwei Monaten Zwangsschliessung wegen Corona gehen die Museen wieder auf. Im Kunstmuseum St. Gallen freut man sich auf die Besucherinnen und Besucher, wie Mediensprecherin Gloria Weiss versichert.
SRF News: Wie erleben Sie die Wiedereröffnung Ihres Museums nach zwei Monaten Zwangsschliessung?
Gloria Weiss: Wir freuen uns sehr darüber, dass das Museum wieder öffnen darf. Grundsätzlich sind die Museen ja sehr sicher, wir können die Mindestabstände ohne Probleme einhalten. Ausserdem schreibt uns der Bund vor, wie viele Personen gleichzeitig maximal in unseren Museumsräumlichkeiten sein dürfen.
Wie viele Besucherinnen und Besucher erwarten Sie?
Nach dem ersten Lockdown letzten Frühling kehrten die Leute zunächst nicht in Strömen zurück ins Museum. Doch im Sommer registrierten wir dann vergleichsweise viele Besucherinnen und Besucher. Das Bedürfnis nach Kunst ist also weiterhin vorhanden. Das stimmt uns sehr optimistisch.
Wie hat das Kunstmuseum St. Gallen während dem Shutdown den Kontakt zur Aussenwelt aufrechterhalten?
Wichtig war, dass das Museum gegen aussen sichtbar und relevant blieb. Zudem wollten wir den Kunstschaffenden eine Plattform für ihre Werke bieten. So nutzten wir soziale Medien zur Kommunikation und Kunstvermittlung.
Wir nutzten soziale Medien und Videos.
Auch versuchten wir, den Leuten die Ausstellungen mittels Videos näherzubringen. Zudem legten wir neue Angebote für Schulen auf. Manches hätte auch so im Kunstmuseum stattgefunden – wie etwa jene Veranstaltungen, die wir im digitalen Rahmen durchgeführt haben. Die Angebote wurden sehr rege genutzt, die Zahl der Teilnehmenden war in etwa gleich hoch wie früher bei Durchführungen vor Ort früher.
Link zum Thema
Wie wird dieser Zusatzaufwand finanziert?
Das Kunstmuseum St. Gallen wird vor allem von der Stadt finanziert, wir erhalten aber auch von Privaten Gelder. Um das Budget nicht zu strapazieren, beschränkten wir uns auf Veranstaltungen, die sowieso geplant waren.
Ihr Museum hat viel investiert, um die Ausstellungsstücke digital verfügbar zu machen. Hat sich das gelohnt?
Wir haben leider nicht alle Stücke digitalisiert, aus manchen Sammlungen nur einzelne Werke vorgestellt. Der Aufwand dafür war tatsächlich gross, und wir versuchten auch hier, vorhandene Formate zu nutzen und sie im digitalen Raum anzubieten. Immerhin: Die Angebote wurden von den Leuten auch gut genutzt.
Das Gespräch führte Adam Fehr.