Als dritte Nation der Erde will China eine Mondlandung unternehmen. Eine Rakete vom Typ «Langer Marsch 3B» mit dem Raumschiff «Chang'E3» ist erfolgreich vom Raumfahrtbahnhof Xichang in der Provinz Sichuan in Südwestchina aus gestartet.
Landung am 14. Dezember geplant
Weil die Chinesen nicht an den «Mann im Mond» oder an Mondkälber glauben, heisst die Sonde «Chang'E3» – nach der Fee, die gemäss einer chinesischen Legende dort oben lebt. An Bord hat die Sonde ein sechsrädriges Mondfahrzeug. Es ist benannt nach dem Tierchen, das laut der Legende der Mondfee Gesellschaft leistet: «Yütu» oder «Jadehase».
Die Sonde soll den «Jadehasen» am 14. Dezember auf dem Mond absetzen. Das Gefährt wird dann drei Monate lang die Mondoberfläche erforschen, Gesteinsproben analysieren und Bilder zur Erde schicken. Falls alles gut läuft, wird China nach den USA und Russland die dritte Nation sein, der eine Mondlandung gelungen ist.
Bald chinesische Raumstation im Orbit
Das Reich der Mitte – es schickte erst 2003 erstmals einen Astronauten ins All – holt auch sonst mit Riesenschritten auf die anderen Raumfahrtnationen auf: Im vergangenen Juni verbrachten drei Astronauten fast einen ganzen Monat in Chinas kleiner Raumstation namens «Himmelstempel Eins» im All.
Ab 2015 wird das Land schrittweise eine grosse bemannte Raumstation namens «Himmelstempel 2» aufbauen. Wenn die USA und Russland spätestens 2020 ihre in die Jahre gekommene Station ISS aus Sicherheitsgründen ausser Betrieb nehmen müssen, wird der chinesische «Himmelstempel» der einzige bewohnbare Aussenposten der Menschheit im Weltall sein.