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Panorama Fukushima: Abgeordneter brüskiert Kaiser Akihito

Der japanische Abgeordnete Taro Yamamoto hat ein Tabu gebrochen. An einer Gartenparty hat er Kaiser Akihito ein Protestschreiben überreicht. In Japan eine Unerhörtheit. Er wollte den Kaiser auf das Leid der radioakativ verseuchten Kinder in Fukushima aufmerksam machen.

Kaiser Akihito neigt sein Haupt. Die Andeutung einer Verbeugung. Kein Wort fällt. Dann gibt der Tenno das überreichte Schreiben zur Atomkatastrophe in Fukushima an einen Hofbeamten weiter.

Taro Yamamoto ist sich des Affronts bewusst. Aber für den japanischen Abgeordneten und Atomkraftgegner stehen die Leiden der Anwohner des im Jahr 2011 nach einem Erdbeben zerstörten Atomkraftwerks Fukushima über der ehernen Hof-Etikette.

Rücktrittsforderungen werden laut

«Ich wollte dem Kaiser direkt die derzeitige Situation schildern», sagte Yamamoto. «Er muss etwas über die Kinder wissen, die durch Radioaktivität verseucht wurden. Wenn das so weitergeht hat es ernsthafte Auswirkungen auf unsere Gesundheit.»

In Japan gilt es als Tabu, den Kaiser in politische Fragen zu verwickeln. Der Monarch hat eine rein repräsentative Rolle und steht über den politischen Auseinandersetzungen.

Das Vorgehen des Abgeordneten sorgte daher für Proteste. Kabinettsminister Yasuhide Suga sagte: «Es gibt eine Grenze für ein angemessenes Verhalten bei einer solchen Gelegenheit.» Im Internet gab es Aufforderungen an Yamamoto, sein Mandat zurückzugeben.

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