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Panorama Gestohlene Schumacher-Akte: Verdächtiger tot aufgefunden

Einen Tag nach seiner Festnahme ist im Zürcher Polizeigefängnis ein Kadermitglied der Rega tot aufgefunden worden. Der Mann war verdächtigt worden, die Krankenakte von Rennfahrer Michael Schumacher den Medien angeboten zu haben. Die Behörde geht von einem Suizid aus.

In seiner Zelle im Zürcher Polizeigefängnis ist am Morgen der inhaftierte Kadermitarbeiter der Rega tot aufgefunden worden. Das teilte die Zürcher Staatsanwaltschaft am Nachmittag mit. Der Mann war am Dienstag festgenommen worden unter dem Verdacht, Krankenakten des verunfallten Michael Schumacher den Medien angeboten zu haben.

Wie die Oberstaatsanwaltschaft des Kantons Zürich mitteilte, wurde der Mann von einem Aufseher am Mittwochmorgen in der Zelle tot aufgefunden. Der Mann hatte sich erhängt. Die Staatsanwaltschaft hat dazu eine Untersuchung eingeleitet. Es bestehen laut Mitteilung keine Hinweise auf Dritteinwirkung.

Grosse Betroffenheit bei der Rega

Bei der Rega hat der Tod des Mitarbeiters grosse Betroffenheit ausgelöst. «Die Nachricht vom Tod unseres Mitarbeiters macht mich und die ganze Rega traurig und sprachlos, wird sind tief betroffen», sagte Rega-CEO Ernst Kohler Radio SRF.

Die Zürcher Staatsanwaltschaft hatte ein Strafverfahren wegen Verletzung des Berufsgeheimnisses eröffnet, nachdem die Rega und die Familie Schumacher je ein Anzeige gegen unbekannt eingereicht hatten. Zuvor war publik geworden, dass die Krankenakten des verunfallten ehemaligen Autorennfahrers Michael Schumacher verschiedenen Medien angeboten worden waren.

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Beschuldigter bestritt die Vorwürfe

Die Ermittlungen führten zur Rega, weil die Rettungsorganisation den Auftrag hatte, den verletzten Schumacher aus Grenoble (F) nach Lausanne zu transportieren. Die Untersuchung führte dann zu einem Kadermitarbeiter der Rega.

Wie Corinne Bouvard von der Oberstaatsanwaltschaft Zürich sagte, sei die Person am Dienstag verhaftet und polizeilich befragt worden. «Die Person hat alle Vorwürfe bestritten, darum wurde eine Einvernahme durch die Staatsanwaltschaft am Folgetag geplant.»

Im Zusammenhang mit den Medien angebotenen Krankenakten lägen der Staatsanwaltschaft keine Hinweise auf eine anderweitige Täterschaft vor. Deshalb werde das Verfahren voraussichtlich eingestellt. Für den Mann gelte weiterhin die Unschuldsvermutung.

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