Bei den schlimmsten Überschwemmungen seit Jahrzehnten ist die Zahl der Toten im Nordosten Chinas auf über 72 gestiegen, 100 Menschen werden zudem vermisst. Die Fluten und Erdrutsche beschädigten Bahnstrecken, Strassen und Brücken.
In den Provinzen Jilin und Heilongjang wurden mehr als 6100 Häuser zerstört. Tausende Menschen verloren dadurch ihr Zuhause. An vielen Orten wurden die Telefon- und Stromnetze unterbrochen.
Das Ministerium und das Katastrophenzentrum verhängten die zweithöchste Hochwasser-Alarmstufe. Vize-Minister Jiang-Li wurde in die Region entsandt um die Rettungsarbeiten zu koordinieren.
Das Wasser steigt weiter
Auch der Osten Russlands, nahe an der Grenze zu China, ist von den steigenden Fluten betroffen. Die schwersten Überschwemmungen seit 120 Jahren zwangen mehr als 20'000 Menschen ihre Wohnungen zu verlassen.
In der Grenzstadt Chabarowsk stieg der Pegel des Flusses Amur innert 24 Stunden um 17 Zentimeter auf über 6 Meter. «Das Wasser steigt und steigt», so Wladimir Stepanow vom Zivilschutz der Stadt Chabarowsk. «Am Wochenende können es sieben Meter sein.»
Laut Stepanow hielten die Dämme den Fluten aber noch stand. Mit über 29'000 Mann kämpfen die Rettungskräfte derzeit gegen die Fluten, welche auf tagelangen Regen folgten. Nebst Menschen mussten auch zwei Braunbären vor den Wassermassen gerettet werden. Die Tiere wurden vom russischen Zivilschutz aus einem Zoo evakuiert.