Einer der schwersten Schneestürme seit Jahren hat den Osten der USA heimgesucht. Mancherorts liegt bis zu einem Meter Schnee, das öffentliche Leben ruht. Doch die märchenhafte Kulisse trügt: Für die städtischen Räumungsarbeiten wie auch für Privatpersonen bedeutet die weisse Pracht harte Arbeit.
Der gewaltige Blizzard im Osten der USA zieht langsam von dannen – zurück bleibt Schnee, Schnee und nochmals Schnee. Der Wintersturm «Jonas» brachte das öffentliche Leben in den Küstenregionen zum Erliegen. So auch in den ansonsten pulsierenden Metropolen Washington DC und New York.
In und um Washington DC ist der gesamte öffentliche Nahverkehr mindestens bis Sonntagabend eingestellt. Vor dem Weissen Haus wurden am Sonntag 40 Zentimeter Neuschnee gemessen – und das ist noch wenig. In Teilen Virginias, Marylands und die Küste hinauf nach New York sind es 70 bis 100 Zentimeter. Vielerorts wurden historische Schneehöhen erreicht.
Die weisse Pracht bedeutet Schwerstarbeit für städtische Angestellte wie auch für Privatpersonen. Bereits mehrere Personen kamen beim Schneeschaufeln ums Leben – vor allem wegen Herz-Kreislauf-Problemen. Insgesamt sind an der Ostküste laut «Washington Post» mindestens 18 Menschen in Folge des Wetters ums Leben gekommen.
New York: Züge und Busse fahren wieder
Wintereinbruch auch in Japan
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In Japan sind nach Schneefällen mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Die Kältefront erstreckte sich bis in den subtropischen Süden des fernöstlichen Inselreiches. So haben etwa die Bewohner der Insel Amami den ersten Schnee seit 115 Jahren erlebt.
Doch auch die Räumungsfahrzeuge kommen kaum gegen den Schnee an. Die Menschen in den betroffenen Staaten waren gebeten, auch am Sonntag die Strassen zu meiden, um den Aufräumarbeiten nicht im Weg zu sein. Abseits der Hauptstrassen beginnen Schneepflüge vielerorts erst am Montag mit dem Räumen.
Besonders heftig traf es New York. Dort war der Schneesturm laut «New York Times» der zweistärkste seit 1869. Es wurden 68 Zentimeter Schnee gemessen, nur 3 Millimeter unter dem Rekord. Ein am Samstag verhängtes Fahrverbot für die Stadt, Long Island sowie Brücken und Tunnel von und nach New Jersey, konnte derweil aber wieder aufgehoben werden. Auch Züge, Busse und U-Bahnen auf Strecken mit oberirdischen Gleisen fuhren ab dem Morgen wieder regulär.
Störungen im Flugbetrieb
Aufgrund des seit Freitag andauernden Schneesturms wurde in elf Bundesstaaten und der Hauptstadt der Notstand ausgerufen. Es kam zu mehreren Tausend Verkehrsunfällen. Über 220'000 Menschen im gesamten Gebiet waren zeitweise ohne Strom. Mehr als 6000 Flüge mussten an den Flughäfen der Ostküste annulliert werden. Zudem führte der Sturm in einigen Küstengebieten zu Überflutungen.
Solche gewaltige Schneemassen ist dieser Landstrich der USA nicht gewöhnt. Es gibt zwar alle paar Jahre mal Schneestürme, aber auch Winter fast ganz ohne Weiss.
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