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Panorama Schneesturm lässt 100 Millionen Amerikaner schlottern

Eine Schnee- und Kältewelle wälzt sich vom Mittleren Westen in Richtung Osten der Vereinigten Staaten. Tausende von Flügen sind gestrichen. Die Behörden warnen vor Temperaturen von bis zu minus 30 Grad. Dennoch ist die Situation nicht so schlimm wie bei den Unwettern vor einem Jahr.

Rund ein Drittel aller US-Einwohner leben im Bereich der aktuellen Unwetter-Zone. Betroffen sind vor allem die Neuengland-Staaten im Nordosten. Sie werden von massiven Schneestürmen und garstiger Kälte heimgesucht.

Allein in Boston im Bundesstaat Massachusetts fielen bis Donnerstagabend (Ortszeit) innerhalb weniger Stunden fast 20 Zentimeter Neuschnee. Auch in New York und im weit südlich gelegenen Washington gab es ergiebige Niederschläge mit bis zu 15 Zentimeter der weissen Pracht.

Schneeflocken bis nach Florida

In der Millionenmetropole New York sind sämtliche Schulen geschlossen worden. Auch das Hauptquartier der Vereinten Nationen in Manhattan bleibe zu, teilte ein Sprecher mit. Gouverneur Andrew Cuomo hatte wegen des Schneesturms zuvor bereits den Notstand für den Bundesstaat New York ausgerufen, in dem auch die Millionenmetropole liegt. Die Bundesstrassen östlich von New York und südlich von Albany wurden für den regulären Verkehr gesperrt.

Ausläufer der Kältewelle könnten sich nach Ansicht der meteorologischen Dienste ohne Weiteres bis in den Norden Floridas ausbreiten – selbst dort wird mit Schnee gerechnet.

Feldbetten für die Gestrandeten

Wegen des Sturms wurden landesweit mehr als 3500 Flüge gestrichen, weitere 7000 mussten nach Angaben der Branchenseite FlightAware verschoben werden.

Von den Flugausfällen am stärksten betroffen waren die Drehkreuze in Chicago und Newark. Auch am Bostoner Airport fielen rund ein Viertel aller Flüge aus. Die drei New Yorker Grossflughäfen bereiteten sich auf die Versorgung gestrandeter Passagiere vor. «Wir haben an jedem Flughafen Hunderte Feldbetten, sollte sich jemand entscheiden, die Nacht hier zu verbringen», sagte ein Flughafensprecher.

Auf Salzstreumaschine erfroren

Wegen der eisigen Winde warnten die Meteorologen vor einer gefühlten Temperatur von teilweise unter minus 30 Grad Celsius. «Das ist eine sehr gefährliche Wetterlage», erklärte der Gouverneur von Massachusetts, Deval Patrick. In Philadelphia starb dem Sender NBC News zufolge ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung an einer Maschine zur Verarbeitung von Streusalz. In Chicago rang ein Mann mit dem Tod, nachdem ihn die Feuerwehr aus dem eiskalten Lake Michigan gezogen hatte.

Für den Wochenbeginn können die Menschen aber mit einem deutlichen Temperaturanstieg rechnen: Nach Tiefsttemperaturen von etwa minus 20 Grad Celsius am Samstag erwartet Boston für Montag plus zehn Grad Celsius – ein Anstieg von etwa 30 Grad in knapp drei Tagen.

Ganz allgemein sind die diesjährigen Winterstürme nicht mit den Unwettern im Dezember 2012 und Februar 2013 vergleichbar. Damals fielen in der gleichen Zeit doppelt so viel Schnee.

Schnee-Chaos in den USA

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