Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald Lauder, hat das Kunstmuseum Bern gewarnt, es werde eine «Lawine von Prozessen auslösen», sollte es das Erbe von Cornelius Gurlitt voreilig annehmen.
Entsprechend äusserte er sich gegenüber dem «Spiegel». Demnach verhandelt die deutsche Regierung mit dem Berner Museum. Dieses würde sich zu der von Gurlitt zugesicherten Aufarbeitung bekennen, auch zur Restitution von Raubkunst.
Das Kunstmuseum Bern will bis am 26. November darüber entscheiden, ob es den millionenschweren Gurlitt-Nachlass antreten will. Gurlitt stand mit seiner Bildersammlung monatelang im Zentrum einer hitzigen Debatte um Nazi-Raubkunst, bevor er Anfang Mai in München verstarb. Er war der Sohn von Adolf Hitlers Kunsthändler Hildebrand Gurlitt.
Als Alleinerbe setzte er das Berner Kunstmuseum ein. Zu der millionenschweren Sammlung gehören Werke von Picasso, Chagall, Matisse, Beckmann und Nolde. Ein Teil der rund 1600 Bilder steht unter jedoch Nazi-Raubkunstverdacht.