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Zaun mit Beileidsbekundungen
Legende: Beileidsbekundungen am Anwesen des Künstlers. Die Trauer verbindet seine Fans in aller Welt. Reuters

Panorama Tod von Prince gibt Rätsel auf

Nichts deutet auf Selbstmord oder Fremdverschulden hin. Doch der Tod von Popstar Prince beschäftigt die Ermittler weiter. Der Autopsiebericht dürfte erst in Wochen Auskunft geben.

Einen Tag nach dem überraschenden Tod von Popstar Prince gehen die Ermittlungen zur Todesursache weiter.

Keine Spur von Verletzungen

Wie die Polizei im US-Bundesstaat Minnesota mitteilte, wies die Leiche des Sängers keine Spuren von einer Verletzung auf. Sheriff Jim Olson gab weiter an, dass die Ermittler nicht von einem Selbstmord ausgehen. Der Sänger sei von Mitarbeitern leblos in einem Aufzug in seinen Paisley Park Studios gefunden worden. Es habe keine Zeugen für seinen Tod gegeben.

Ihnen zufolge war der Sänger zuletzt am Mittwochabend (Ortszeit) von Mitarbeitern lebend gesehen worden. Als die Mitarbeiter am Donnerstag nichts von ihm hörten, hätten sie das Anwesen des Stars aufgesucht und die Polizei gerufen.

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Warten auf Autopsie-Ergebnis

Die gerichtsmedizinische Behörde in der Stadt Ramsey hatte am Freitag die Autopsie durchgeführt. Die zuständige Pathologin habe den Leichnam rund vier Stunden lang untersucht, hiess es. Das Ergebnis wird erst in Wochen erwartet.

Noch am Freitag war der Leichnam des Musikers seiner Familie übergeben worden. Die Frage, ob Prince Medikamente eingenommen habe, könne er derzeit nicht beantworten, sagte Sheriff Olson in der Pressekonferenz. Prince habe sein Privatleben stets unter Verschluss gehalten, auch die Ermittler wollten nun seine Privatsphäre und seine Würde weiter respektieren.

Obama: «Ich liebe Prince»

Prince galt als einer der bedeutendsten Popmusiker. Sein Tod am Donnerstag im Alter von 57 Jahren hat Kollegen und Fans weltweit schockiert. Auch US-Präsident Barack Obama äusserte sich am Freitag ein weiteres Mal zum Tod des Popsängers.

«Ich liebe Prince, er war ein grossartiger Künstler», sagte Obama vor Journalisten in London. Dieser sei im vergangenen Jahr im Weissen Haus aufgetreten. «Voller Energie» sei er gewesen. Noch am Freitagmorgen habe er, Obama, sich in der US-Botschaft in London die Prince-Songs «Purple Rain» und «Delirious» angehört.

Gerüchte über Drogenmissbrauch reissen nicht ab

Die Gerüchte, dass Prince Drogenprobleme hatte oder Medikamente missbrauchte, reissen zumal in den sozialen Medien nicht ab. Auch Sheila E., die langjährige Schlagzeugerin von Prince, macht Andeutungen: Sie wisse Dinge, über die sie nicht sprechen könne.

Zur Mutmassung, dass Prince womöglich an einer Überdosis starb, sagt Dominic Dillier, Musikjournalist bei SRF: «Das würde mich überhaupt nicht überraschen. Bei Ausnahmekünstlern gibt es ja oft psychische Auffälligkeiten.» Und er schliesst: «Auch Prince war anders. Darum haben wir ihn auch so geliebt.»

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