Die letzten Wochen seien für ihn ein Wechselbad der Gefühle gewesen, schreibt Ueli Steck in einem offenen Brief an seine Freunde, den er auf seiner Website aufgeschaltet hat. «Noch immer sitzt der Schock nach den für mich schwer erklärbaren Ereignissen am Everest tief. Haben wir Fehler gemacht, und falls ja: welche?»
Eine abschliessende Antwort hat der Alpinist bisher nicht gefunden. Die Vorkommnisse am Mount Everest, bei der es zur lebensbedrohlichen Auseinandersetzung mit etwa 100 Sherpas kam, gehe er immer wieder durch. «Im Rückblick erscheinen sie uns irreal.» Er könne fast nicht glauben, dass ihm dies alles passiert sei – und dass er und sein Team schliesslich dem Albtraum entrinnen konnten.
Ganz davon los kommt Ueli Steck allerdings nicht: «Ich leide unter den Auswirkungen – vor allem in der Nacht», schreibt der Sportler. «Mein Innerstes ist tief getroffen.»
Aus diesem Grund will sich Steck zurückziehen und bittet um Verständnis – nicht ohne zu betonen: «Bei allen Unwägbarkeiten und offenen Fragen – eines steht für mich unverrückbar fest: Meine Leidenschaft für die Berge ist ungebrochen. Was auch immer geschehen mag: Ich bleibe den Bergen zutiefst verbunden. Bergsteigen ist und bleibt ein Teil meiner Persönlichkeit.»