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Wanderer am frühen Morgen im Gebirge.
Legende: Vorboten hitziger Tage auf der Hörnlihütte auf 3260 Meter oberhalb Zermatt. Auch hier müssen Wanderer Vorsicht walten lassen. Keystone

Panorama Wenn die Alpen glühen: Risiken für Tourengänger

Die Hitze treibt die Leute in die Höhe. Doch wer ganz hoch hinaus will, auf sogenannte Hochtouren, muss wegen der Hitze aufpassen: Vor Steinschlag und Gletscherspalten.

Der Juli ist eigentlich der beste Monat für Hochtouren in den Alpen. Aber das trockene und heisse Wetter macht den Bergführern Sorgen.

Pierre Mathey ist Präsident des Schweizer Bergführerverbandes und macht vor allem Touren im Unterwallis: «Die Wärme ist sicher ein Problem, auf dem Schnee. Wenn der Schnee schmilzt, die Gletscher schmelzen. Man muss die Touren früh organisieren. Das heisst früh starten am morgen, und früh zurück in die Hütte oder nach Hause. Und bei den Felstouren könnte ein Problem der Permafrost sein. Und eine grössere Steinschlaggefahr generell.»

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Warnung am Mont Blanc

Wegen Steinschlaggefahr raten die französischen Behörden mittlerweile davon ab, den Mont Blanc auf der normalen Route zu besteigen. In der Schweiz sind die Verhältnisse für Hochtouren zwar auch schwierig, aber noch nicht so schwierig, dass die Bergführer vor gewissen Routen warnen.

Auch ist Steinschlag zur Zeit weniger ein Thema, dafür die stark schmelzenden Gletscher, wie Marco Mehli, Bergführer aus dem Kanton Graubünden erklärt: «Was eher ein bisschen Sorgen macht sind die Gletscherspalten, die im letzten Winter nicht sehr gut eingeschneit waren. Es war auch im letzten Winter bei uns schon trocken. Anfangs Sommer war es auch trocken, so dass die Spalten natürlich recht offen sind. Man kann sie momentan noch gut umgehen, aber das könnte sich eben auch sehr schnell ändern.»

Ohne Abkühlung wird es kritisch

Wie wird das Wetter?

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SRF Meteo hält die aktuellsten Wetterinformationen bereit.

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Während die Bergführer ihre Touren anpassen können, sind die Berghütten-Warte dem heissen Sommer ausgeliefert. 25 bis 26 Grad warm sei es hier oben auf zweieinhalbtausend Meter, erklärt Caroline Zimmermann von der Tschierva-Hütte im Bernina-Gebiet - für viele regelmässige Hüttenbesucher zu warm: «Wir haben jetzt wieder ein bisschen mehr Familien, die zu uns kommen. Was eigentlich eher ein wenig atypisch ist. Aber zum Glück kommen die Familien, weil den Bergsteigern wird es langsam fast ein bisschen zu heiss. Wenn jetzt nicht eine Abkühlung kommt oder ein bisschen Schnee in den Bergen, dann wird es langsam kritisch.»

Der Bergführerverband beobachtet die Verhältnisse in den Alpen genau. Ohne Abkühlung und Schnee in den nächsten Wochen, dürfte es auch für die hiesigen Bergführer zu gefährlich werden.

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