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Schweizer Technik an Bord Satellit «Aeolus» ist erfolgreich gestartet

  • Der europäische Erdbeobachtungssatellit «Aeolus» ist am späten Mittwochabend mit einer Trägerrakete erfolgreich ins All gestartet.
  • Der nach dem «Gott der Winde» benannte Satellit ist vom Weltraumbahnhof Kourou vom südamerikanischen Französisch-Guayana aus abgehoben.
  • Die Sonde mit Schweizer Technik an Bord soll mit ganz neuen Daten die Wettervorhersage verbessern.

Etwa eine Stunde nach dem Start sendete die Sonde ihr erstes Signal zur Erde, wie der Leiter des ESA-Missionsbetriebs im Raumflugkontrollzentrum ESOC, Paolo Ferri, in Darmstadt bestätigte.

«Es herrscht grosse Erleichterung», sagte Ferri. In den letzten Sekunden vor Empfang des Signals sei die Stimmung noch sehr angespannt gewesen, niemand im Kontrollraum habe ein Wort gesagt. «Diese Sekunden waren unendlich lang.» Doch letztlich sei der Satellit dem Anschein nach intakt geblieben.

Fortschritt in der Wettervorhersage

Der Satellit wird nach Einschätzung von Fachleuten die Wettervorhersage voranbringen, in dem er mit Hilfe komplizierter Lasertechnik ganz neue Windprofile liefert. «Aeolus» soll mit Hilfe des Messgeräts «Aladin» erstmals die Windgeschwindigkeit rund um den Globus von 30 Kilometern Höhe bis zum Boden und über dicken Wolken messen.

Innerhalb des ersten Jahres nach dem Start werden europäische Wetterdienste voraussichtlich die Satelliten-Daten in ihre Vorhersage-Modelle einspeisen können.

«Aeolus»: 1, 4 Tonnen schwer, 300 Millionen Euro teuer

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Der Satellit «Aeolus»
Legende: Keystone
  • Rund 15 Jahre hat die Vorbereitung der «technisch höchst komplizierten und anspruchsvollen wissenschaftlichen Mission» gedauert, heisst es bei der ESA.
  • Der mehr als 300 Millionen Euro teure und rund 1,4 Tonnen schwere Satellit sei «extrem fragil».
  • «Aeolus» wird die Erde in einer Höhe von nur 320 Kilometern umkreisen. Weil Luftwiderstand und Reibung die Sonde in dieser Höhe bremsen und in den Sinkflug schicken, sind permanente Manöver und Korrekturen der Flugbahn notwendig.
  • Nach vier Jahren im All werde der Treibstoff voraussichtlich aufgebraucht sein und der Satellit in der Erdatmosphäre verglühen.

Zwar gibt es zahlreiche Wetterballons, Bojen, Schiffe, Flugzeuge und andere Satellitenmessungen, die Daten über Winde liefern. Doch auf der Südhalbkugel, über den Ozeanen, den Tropen und oberhalb von zehn Kilometern Höhe ist dieses Netz dünn. Die Folge kann nach Expertenangaben sein, dass ein Sturm in Europa völlig unterschätzt wird, weil die Daten für die Vorhersage fehlen.

Schweizer Firmen beteiligt

Wichtige Bestandteile des Satelliten und seines Messinstruments stammen aus der Schweiz. Laut dem Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation baute beispielsweise Ruag Space Schweiz die gesamte Struktur des Satelliten, einen Umschaltmechanismus für den Wechsel zwischen zwei Laserquellen und einen Blendschutz für die Empfängeroptik.

Weitere Schweizer Firmen lieferten Bestandteile des Aladin-Instruments, darunter die Thales Alenia Space Schweiz AG und die Connova AG.

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