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Start der Badesaison Schmerzen statt Schwimmen

Endlich ist der Sommer da, die Badis locken. Nur: Was als Badespass beginnt, endet oft mit Ohrenweh. Das ist vermeidbar.

  • Mit steigender Wassertemperatur nimmt auch die Keimbelastung in Naturgewässern zu.
  • Empfindliche reagieren mit Ohrenschmerzen, der sogenannten Badeotitis.
  • Einfache Mittel wie Ohrenspülungen können helfen, die Entzündung zu vermeiden.

Es wird Sommer, und wir verbringen wieder mehr Zeit im kühlen Nass. Das danken uns die Ohren nicht immer. Menschen, die viel und lange schwimmen, Taucher oder Schnorchler büssen für ihre Zeit im Wasser häufig mit heftigen Ohrenschmerzen – der Badeotitis.

Badeotitis erkennen

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Für den Laien ist die Badeotitis durch einen einfachen Selbsttest von einer Entzündung des Mittelohrs unterscheidbar. Leichtes Ziehen an der Ohrmuschel oder der Druck auf den Knorpel vor dem Gehörgang lösen sofort den typischen Schmerz aus. Bei starken Ohrenschmerzen, die länger als 24 Stunden dauern, sollte aber sowieso ein Arzt aufgesucht werden.

Die Gehörgangentzündung ist in Europa eine typische Sommererkrankung. Je länger das Ohr im Nassen ist, desto grösser das Risiko: Wenn Wasser die Haut im Gehörgang aufweicht, wird sie verletzungsanfälliger – auch, weil dabei das schützende Ohrenschmalz aus dem Gehörgang gespült wird.

Hände weg von Ohrenstäbchen

Steigen die Wassertemperaturen, fühlt sich nicht nur das Badevolk, sondern auch Keime im Wasser wohl. Kommt nun eine noch so kleine Verletzung im Gehörgang hinzu, ist der unheilvolle Mix komplett: Wenn Pilze und Bakterien aus dem Wasser ins Ohr gelangen, können sie dort Infektionen und Entzündungen im äusseren Gehörgang auslösen.

Solche Mikroverletzungen sind schnell passiert: Dass Ohrenstäbchen nicht ins Ohr gehören, ist bekannt. Was mancher Badende aber nicht weiss: Wenn Salzwasser im Ohr langsam trocknet, bleiben Salzkristalle zurück. Durch Reiben und Drücken am Ohr werden die scharfkantigen Kristalle im Gehörgang hin- und hergeschoben und können die Haut auf diese Weise anritzen.

Bei Menschen mit einem sehr engen Gehörgang kann das Wasser nach dem Bad schlecht abfliessen und ist im Ohr quasi gefangen.
Autor: Martin Schlegel HNO-Arzt

Anfällig sind vor allem Menschen mit angeschlagener Immunabwehr und einer gereizten und trockenen Haut im Ohr. Nikos Kastrinidis, Hals-Nasen-Ohren-Arzt am Universitätsspital Zürich, sieht immer wieder Personen mit Haut- und Gehörgangproblemen in der Sprechstunde: «Es gibt Menschen beispielsweise mit einem Gehörgangsekzem und sehr trockenen Gehörgängen, die dann häufig am Ohr herummanipulieren, weil es beisst» – und das Problem so verschärfen.

Auch die Anatomie kann Probleme bereiten, wie HNO-Arzt Martin Schlegel vom Doktorzentrum Mutschellen aus seinem Praxisalltag weiss: «Bei Menschen mit einem sehr engen Gehörgang kann das Wasser nach dem Bad schlecht abfliessen und ist im Ohr quasi gefangen. Befinden sich auch noch Bakterien dort, können sich diese im feucht-warmen Milieu umso besser entwickeln.» Das Risiko, dass die Bakterien die Hautbarriere durch den bereits aufgeweichten Gehörgang durchbrechen könnten, nehme zu.

Der Badeotitis vorbeugen

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