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Sturm «Bianca» mit Orkanböen 172 Kilometer pro Stunde auf dem Chasseral

  • Am Donnerstagabend zogen die Böen von Sturmtief «Bianca» über uns hinweg.
  • Die heftigsten Böen wurden auf dem Chasseral mit 172 und auf dem Säntis mit 168 Kilometern pro Stunde verzeichnet.
  • Der Sturm tobte aber auch an den Voralpen. In Einsiedeln mit 131 Kilometer pro Stunde.

In einer kräftigen Westströmung entwickelte sich am Donnerstag «Bianca». Es verlagerte sich innerhalb eines Tages von Cornwall in die Tschechische Republik.

«Bianca» war speziell

Am Abend zog das Tief knapp nördlich an uns vorbei. Wie üblich bei solchen Randtiefs gab es die stärksten Böen am Südrand des Tiefs. So lag das Band mit den höchsten Windwerten in der Schweiz zwischen Jura und Alpenrand und im nahen Süddeutschland verzeichnet.

Speziell war bei «Bianca» allerdings, dass die absoluten Maxima nicht direkt an der Kaltfront, sondern erst auf der Rückseite des Tiefs entstanden.

Orkanböen im Flachland

Zahlreiche Berggipfel meldeten am Donnerstagabend Orkanböen. Der Spitzenwert trat auf dem Chasseral mit 172 Kilometern pro Stunde auf.

«Bianca» sorgte aber teilweise auch für Orkanböen in bewohnten Gegenden. In Einsiedeln wurden 131 Kilometer pro Stunde gemessen, in Gersau waren es 128 und in Plaffeien/FR 122 Kilometer pro Stunde. Auf der A1 brachte der Sturm einen Sattelschlepper zum Kippen, wie die Kantonspolizei Solothurn mitteilte.

Auch in den Kantonen St. Gallen und Thurgau wurde die Polizei mehrere Male aufgeboten. Im sankt-gallischen Wildhaus krachte ein Baum auf ein fahrendes Auto und zwischen Gams und Sax stürzte einer unmittelbar vor die Motorhaube eines anderen. Der Fahrer konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und kollidierte mit dem Baum.

Baum liegt auf einem Auto
Legende: Im Kanton St. Gallen – zwischen Gams und Sax – stürzte ein Baum direkt vor ein fahrendes Auto. Kantonspolizei St. Gallen

Der Tag der maskierten Fronten

Sehr spannend war am Donnerstag auch der Temperaturverlauf. Ab Mittag zog eine Warmfront über das Mittelland. Aber ausgerechnet die Warmfront brachte Schnee bis ins Flachland.

Der Grund war einfach: Aus der vorangehenden Nacht lag noch schwere Kaltluft über dem Mittelland, die der Wind nicht wegbewegen konnte. So schob sich die feuchte Warmluft einfach darüber.

Am Abend kam die Kaltfront mit Pauken und Trompeten. Sie räumte die alte Kaltluft weg. Weil aber die Temperaturen in der Kaltfront höher waren, als zuvor in der bodennahen Kaltluft, führte die Kaltfront zu einem massiven Temperaturanstieg.

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Sprunghafter Temperaturanstieg

Um 17 Uhr gab es in Zürich, noch unter der Warmfront, 1 Grad und gleichzeitig in Basel im Bereich der Kaltfront +10 Grad. Mit dem Eintreffen der Kaltfront in Zürich stieg dort die Temperatur sprunghaft auf +5 Grad.

Man spricht in diesem Fall von einer maskierten Kaltfront. Erst im Laufe der Nacht gingen die Temperaturen wieder zurück und die Schneefallgrenze sank im Mittelland wieder bis in tiefe Lagen.

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