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Vulkanausbruch in der Südsee Kommunikation mit Tonga wird wochenlang erschwert sein

  • Die Kommunikation mit dem Südsee-Archipel Tonga wird nach dem Ausbruch des Untersee-Vulkans Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai voraussichtlich wochenlang beeinträchtigt bleiben.
  • Das wichtige Unterseekabel, das zur Übertragung fast aller digitalen Informationen dient, sei durch das Seebeben an zwei Stellen gebrochen, teilte die neuseeländische Regierung mit.
  • Derweil schicken die Anreinerstaaten Neuseeland und Australien Marineschiffe mit Hilfsgütern ins Katastrophengebiet.

«Das US-Kabelunternehmen SubCom weist darauf hin, dass es mindestens vier Wochen dauern wird, bis die Kabelverbindung von Tonga repariert ist.» Man wisse, wie wichtig es sei, dass die Menschen in Verbindung bleiben könnten, heisst es beim Mobilfunkanbieter Digicel. «Wir tun alles in unserer Macht Stehende, um sicherzustellen, dass eine internationale Verbindung mit Tonga wiederhergestellt wird.» Das Kabelreparaturschiff «Reliance» sei auf dem Weg nach Tonga.

Bei der gewaltigen Eruption am Samstag kamen nach Angaben der Regierung von Tonga mindestens drei Menschen ums Leben, darunter eine Britin. Das Königreich im Pazifik mit 107'000 Einwohnern ist mit einer Ascheschicht bedeckt, die auch das Trinkwasser verschmutzt hat.

Vorher – nachher: ein Vergleich

Ein Tsunami, der sogar an weit entfernte Küsten in Japan, Alaska und Südamerika schwappte, richtete auf den Inseln erhebliche Schäden an. Auf der tief liegenden Insel Mango mit knapp 40 Bewohnern, von der ein Notsignal empfangen wurde, wurden nach Regierungsangaben alle Häuser zerstört. Auf Fonoifua seien bloss zwei Häuser übrig geblieben.

Der unterseeische Vulkan, der vom Meeresboden 1800 Meter emporragt und 20 Kilometer breit ist, liegt nur 65 Kilometer nördlich von Tongas Hauptstadt Nuku'alofa. Vor der Eruption lag die Caldera (der Kessel) direkt unter der Meeresoberfläche, ihr Zentrum befand sich in 200 Metern Tiefe. Das sagte Emily Lane, Expertin für Hydrodynamik am neuseeländischen Institut für Wasser- und Atmosphärenforschung.

Der Ausbruch in Bildern

Wie der submarine Vulkan nach der Eruption aussehe, sei bislang unklar. Nach dem Ausbruch gab es tagelang kaum Informationen aus dem polynesischen Inselstaat, der 2300 Kilometer nordöstlich von Neuseeland liegt.

Hilfe ist unterwegs

Digicel hat mittlerweile aber auf der Hauptinsel Tongatapu ein Überbrückungssystem via Satellit eingerichtet. Die Verbindungen seien jedoch «begrenzt und lückenhaft», sie deckten nur zehn Prozent der üblichen Kapazität ab, hiess es.

Neuseeland schickte derweil zwei Marineschiffe mit Trinkwasser, Tauchteams, einem Helikopter und anderen Hilfsgütern in Richtung Tonga. Die dortige Regierung habe die Hilfslieferungen genehmigt, hiess es.

Kriegsschiff vor dem Hafen.
Legende: Die «HMNZS Aotearoa» verlässt den Hafen von Auckland um Hilfsmaterial nach Tonga zu liefern. Reuters

Die Schiffe waren am Dienstag ausgelaufen und sollten am Freitag in der Region eintreffen. Sobald der Flughafen von der Asche befreit ist, soll zudem ein Flugzeug weitere wichtige Hilfslieferungen bringen.

Auch Australien will ein Schiff entsenden. Neuseeland wollte zudem einen weiteren Erkundungsflug über dem betroffenen Gebiet unternehmen. Dabei sollten die Piloten auf Bitte der Regierung von Fidschi auch die südlichen Lau-Inseln überfliegen, um sie auf mögliche Tsunami-Schäden zu prüfen.

SRF 4 News, 18.1.22, 12:30 Uhr ; 

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