Eigentlich ist die Mitgliederversammlung der Gönnververeinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung eine ruhige Angelegenheit. Doch am Mittwochabend wurde es laut: Die Wogen gingen hoch und es wurde emotional diskutiert. Der Grund: Die Geschichte um den ehemaligen SPV-Direktor Thomas Troger.
Die Leute haben sich daran gewöhnt, dass man sich einfach an den Spendengelder bedienen kann.
Rückblende: Thomas Troger geriet wegen seines Direktorengehalts vor allem bei einer Gruppe von Rollstuhlfahrern in die Kritik. Im Oktober 2017 verlangte der Stiftungsrat der Schweizer Paraplegiker-Stiftung beim SPV-Zentralvorstand eine schrittweise Senkung des Lohnes bis im Oktober 2019. Troger verdiente zu Spitzenzeiten 410'000 Franken im Jahr. Ab Oktober 2019 sollten es gemäss Reduktionsentscheid noch 296'400 Franken sein. Um Ostern wurde bekannt, dass Troger sich mit 57 Jahren frühpensionieren lässt.
Viel Lärm, keine Entscheide
An der Mitgliederversammlung der Gönnververeinigung waren diverse Anträge zum Thema Lohn-Transparenz auf der Traktandenliste. Es wurde zwar heftig darüber debattiert, aber allesamt wurden abgelehnt. Rechtlich gesehen habe die Gönnervereinigung keine Handhabe, der Paraplegiker-Stiftung oder der Paraplegiker Vereinigung etwas vorzuschreiben, sagte der Vorstand der Gönnververeinigung.
Dem hielt Gönner und ParaWatch-Mitglied (Gruppe von besorgten Rollstuhlfahrern) Josef Jakober entgegen: «Wir wollen einfach, dass die moralische und ethische Grundhaltung im Sinne der Gönnerinnen und Spender besser angewendet wird.» Diese Botschaft gab die Gönnervereinigung an die anderen Gremien der Paraplegiker-Stiftung weiter, obwohl nichts Konkretes entschieden wurde.