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Parkhaus Musegg Luzern «Das Vertrauen in den Luzerner Stadtrat ist angekratzt»

Neue Hoffnung für die Initianten eines Parkhauses im Musegghügel: Bürgerliche Stadtparteien und Wirtschaftsverbände lancieren eine Initiative. Das freut Fritz Studer, Präsident der Musegg Parking AG. An der Präsentation des Vorprojekts sparte er aber auch nicht mit Kritik an Stadtrat und Parlament.

SRF News: Die Enttäuschung nach dem Entscheid im Stadtparlament war bei Ihnen riesig. Sind Sie nun zuversichtlicher, dass das Projekt doch noch realisiert wird?

Fritz Studer: Der Ball liegt nun bei der Politik. Wir warten ab. Und falls die Initiative zustande kommt und angenommen werden sollte, dann sind wir jederzeit wieder bereit, mit den entsprechenden Partnern zusammenzuarbeiten.

Welchen Betrag investierten Sie bisher in die Ausarbeitung des Vorprojekts?

Wir haben bis heute mehr als eine Million Franken ausgegeben und tausende von Arbeitsstunden geleistet. Und ich muss sagen: Wenn man derart abgeklatscht wird bevor das Projekt überhaupt in Gang kommt, wird es künftig schwierig sein, überhaupt noch private Initianten zu finden, die für ein solches Projekt Geld in die Hand nehmen.

Sie sehen also schwarz für die Zusammenarbeit zwischen Privaten und der öffentlichen Hand?

Das Parkhaus Musegg

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Die Kosten werden auf 150 Millionen Franken geschätzt. Es soll die Probleme rund um die Carparkierung der Innenstadt lösen. Das von privaten Investoren geplante Parkhaus sieht 36 Carparkplätze, sieben Anhalteplätze und total 661 Abstellflächen für Autos vor. Die Zufahrt erfolgt über einen 350 Meter langen Tunnel im Gebiet Geissmatt.

Ich glaube nicht, dass in der heutigen Diskussion ein KKL oder ein Fussballstadion auf der Allmend in diesem Umfang überhaupt noch möglich wären. Das wird künftig deutlich schwieriger werden. Visionäre Schritte, die die Stadt Luzern vorwärts bringen, werden kaum mehr möglich sein.

Sie haben betont, Sie möchten Investoren für das Projekt gewinnen. Aber ist es überhaupt attraktiv, in ein Parkhaus zu investieren?

Die institutionellen Anleger wie Pensionskassen oder Versicherungen sind heutzutage in einem Anlagenotstand. Es gibt nur wenige gute Anlagen, die noch Rendite abwerfen. In dieser Phase sind Infrastrukturprojekte sehr gefragt, weil sie langfristig ausgelegt sind.

Nicht nur vom Stadtparlament sind Sie enttäuscht, sondern auch vom Stadtrat. Sie haben heute von Vertrauensverlust gesprochen. Wie meinen Sie das?

Das Vertrauen ist sicher angekratzt, weil durch Medienberichte bekannt wurde, dass der Stadtrat eine zusätzliche Studie in Auftrag gegeben hat, ohne uns zu informieren. Schliesslich kamen wir im vergangenen Jahr mit dem Stadtrat regelmässig, fast jeden Monat zusammen. Das hat uns enttäuscht und ist nicht vertrauensfördernd.

Hätte denn das Parkhaus beim Stimmvolk eine Chance, wenn schon das Stadtparlament skeptisch war?

Die linken Parteien im Stadtparlament stellten sich einfach fundamentalistisch gegen dieses Projekt. Das ist für mich keine Politik. Wenn es uns gelingt, Sinn und Zweck des Parkhauses noch besser zu erklären, dann wird vielleicht der eine oder andere doch noch vom Saulus zum Paulus und wird dem Projekt zustimmen.

Das Interview führte Christian Oechslin. Es ist hier verkürzt wiedergegeben. Das ausführliche Gespräch ist als Audio zu hören.

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